Die aktuelle KV-Impfsurveillance des Robert Koch-Instituts, die im Rahmen des Epidemiologischen Bulletin veröffentlicht wurde, gibt Auskunft über die derzeitige Datenlage des Impfstatus in Deutschland.
In Bezug auf Masern ist die Quote der Erstimpfungen zwar angestiegen, jedoch wird die Zielvorgabe des Nationalen Aktionsplans von 95 Prozent bei Kindern im Alter von 15 Monaten nicht erfüllt. Auf Grundlage der Daten für den Geburtsjahrgang 2014 liegt sie bei 89,5 Prozent. Auch regional zeigen sich hier Unterschiede: während die Impfquote für diesen Geburtsjahrgang in den alten Bundesländern bei 89,9 Prozent liegt, so kommen die neuen Bundesländer auf nur 87,5 Prozent. Erst die Kinder im Alter von 24 Monaten knacken das gesetzte Ziel, hier liegt die Quote der Erstimpfungen bei 95,6 Prozent (Geburtsjahr 2014).
Influenza-Impfung bei Senioren
Empfohlen von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am RKI wird eine jährliche Impfung gegen saisonale Influenza im Alter ab 60 Jahren. Die Zielvorgabe der Europäischen Union hat vorgesehen, dass bis 2015 eine Influenza-Impfquote von 75 Prozent unter älteren Menschen in allen Mitgliedstaaten erreicht wird. In Deutschland ist man noch relativ weit weg von dieser Quote, sie wird in keinem Bundesland erfüllt. Während 2008/09 und 2009/10 noch gut 50 Prozent der über 60-Jährigen eine solche Impfung hatten, so sind es seit 2013/14 und nach wie vor nur noch gut ein Drittel in dieser Altersgruppe.
Rotaviren‑, Pneumokokken- und HPV-Impfung
Leicht erhöht hat sich die Zahl der gegen Rotaviren Geimpften; für das Geburtsjahr 2015 lag die Quote bei 68,3 Prozent und ist damit gegenüber dem Geburtsjahr 2004 um 1,6 Prozent gestiegen. Gegen Pneumokokken sind laut der jüngsten Datenbasis für die im Jahr 2014 Geborenen bundesweit 75,9 Prozent der bis 24 Monate alten Kinder geimpft.
Die HPV-Impfquote bei Mädchen im Alter von 15 Jahren ist leicht angestiegen. So ist sie seit 2011 von rund 27 Prozent auf etwa 30 Prozent in 2015 angestiegen. Hier zeigen sich starke Unterschiede nach Regionen: In den alten Bundesländern kann ein Wert von rund 46 Prozent verzeichnet werden, wohingegen die Quote in den alten Bundesländern bei nur knapp einem Drittel liegt (Jahr 2015).
Die KV-Impfsurveillance wird seit 2004 von dem RKI in Verbindung mit den Kassenärztlichen Vereinigungen durchgeführt. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, um Hinweise zu Umsetzung, Trends und regionalen Unterschieden des Impfstatus der Bevölkerung zu erhalten.