Zur Wunde: Fortbil­dungs­for­mat neu gedacht

In diesem Sinne sind in der Zeit vom 19. und 20. Januar 2023 zwanzig Teilneh­mer der Einla­dung zum 2. FIP-Kongress über die Landes­grenze hinweg nach Maspa­lo­mas (Gran Canaria) gefolgt, um an einem inten­si­ven Austausch über die neue Archi­tek­tur der Leistungs­er­brin­gung in der Wundver­sor­gung teilzu­neh­men.

Der erfah­rene Hochschul­leh­rer Großkopf weiß, wie wichtig es ist, tradierte Lernrou­ti­nen für einen erfolg­rei­chen Theorie- Praxis­trans­fer zu brechen. „Lassen Sie uns gemein­sam die leichte Atmosphäre der kanari­schen Inseln nutzen, um schwere Themen zu debat­tie­ren. Eine gute Fortbil­dung darf nicht an einem Strich auf dem Atlas schei­tern“, sagte Großkopf in seiner Eröff­nungs­an­spra­che.

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Veran­stal­tungs­er­öff­nung auf Gran Canaria, Prof. Dr. Volker Großkopf und Heike Senge Bild: Michael Schanz

Gemein­sam mit Heike Senge forderte er die, in der Wundver­sor­gung praxis­er­fah­re­nen FIP-Kongress­teil­neh­mer auf, ihre Alltags­er­fah­run­gen aktiv in die Diskus­sio­nen einzu­brin­gen. Vor dem Hinter­grund der aktuel­len Novel­lie­rung der HKP-Richt­li­nie betonte die berufs­po­li­tisch engagierte Veran­stal­tungs­lei­te­rin Heike Senge, die Bedeu­tung der Stimmen aus der Praxis für die Siche­rung des Versor­gungs­be­rei­ches „Wunde“.

Derart aufge­for­dert begann der 2. FIP-Kongress mit regen Diskus­sio­nen. Bei der von Prof. Volker Großkopf und Heike Senge vorge­tra­ge­nen Komplett-Übersicht der recht­li­chen Rahmen­be­din­gun­gen in der Wundver­sor­gung traten Unstim­mig­kei­ten zwischen den Quali­täts­vor­ga­ben des Gemein­sa­men Bundes­aus­schuss (g‑BA) und dem Praxis­all­tag hervor.

Aufhän­ger waren hierbei vor allem die neuen Anfor­de­run­gen an das Quali­fi­ka­ti­ons­pro­fil des Perso­nals in der spezia­li­sier­ten Wundver­sor­gung.

In Zeiten des Fachkräf­te­man­gels bedeute dies eine zusätz­li­che Hürde für die nicht­ärzt­li­chen Leistungs­er­bin­ger. Großkopfs Hinweis auf die in der Fortbil­dungs­of­fen­sive des G‑BA liegende Chance der Profi­lie­rung von Pflege­diens­ten, wurde aus den Reihen der Teilneh­mer mit dem sehnli­chen Wunsch nach Bekannt­gabe der Vergü­tung für die spezia­li­sier­ten Wundver­sor­gungs­tä­tig­kei­ten begeg­net.

Dokumen­tie­ren – aber bitte richtig

Klar war allen Teilneh­mern die quali­täts­si­chernde Bedeu­tung der Dokumen­ta­tion für den Erfolg der Wundbe­hand­lung. Aller­dings gingen bei der Umset­zung der verschrift­lich­ten Leistungs­er­fas­sung die Meinun­gen ausein­an­der. Dem erfah­re­nen Spezia­lis­ten und Wundex­per­ten Björn Jäger ist es in seiner Workshop-Einheit zur Dokumen­ta­tion gelun­gen, die verschie­de­nen Meinun­gen auf einem Nenner zu einen.

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Gut und sicher dokumen­tie­ren, Björn Jäger Bild: Michael Schanz

Am Beispiel der Beschrei­bung des Wundran­des lautete sein Rat, sich von den akade­mi­schen Strei­tig­kei­ten hierüber zu lösen, sich in der Praxis am gesun­den Menschen­ver­stand zu orien­tie­ren und das objek­tiv zu dokumen­tie­ren, was man sieht. Hierbei ist es bedeut­sam, das im thera­peu­ti­schen Team eine einheit­li­che Sprache abgespro­chen und verwen­det wird, um Missver­ständ­nisse auszu­schlie­ßen.

Je nach Wundtyp sollte im Zweifels­fall eine aussa­ge­kräf­ti­gen Fotodo­ku­men­ta­tion zum Beleg hinzu­ge­fügt werden.

Die Anfer­ti­gung eines belast­ba­ren Fotos bedarf aller­dings der guten techni­schen Umset­zung. Björn Jäger stand hierfür allen Teilneh­mern in der prakti­schen Übungs­ein­heit mit Rat und Tat zur Verfü­gung.

Aussicht

Am Ende der Veran­stal­tung konnten sich die Teilneh­mer über 14 Rezer­ti­fi­zie­rungs­punkte der ICW freuen. Für die Planung im kommen­den Jahr: Der 3. FIP-Kongress findet am 25. und 26. Januar 2024 wiederum bei einer Mindest­teil­neh­mer­zahl von 15 Perso­nen auf den kanari­schen Inseln statt.

Reser­vie­run­gen können bereits jetzt per E‑Mail an das Kongress­büro übersen­det werden: info@fortbildung-ip.de