Die Zahl der vermeidbaren Todesfälle pro Jahr in Deutschland infolge einer Sepsis ist immens hoch, sie liegt bei 15.000 bis 20.000. So geht es aus dem Memorandum hervor, das über 30 medizinische Fachgesellschaften und Repräsentanten von Wissenschaftsorganisationen unterzeichnet haben und auf das das Aktionsbündnis Patientensicherheit anlässlich des heutigen Welt-Sepsis-Tages aufmerksam macht. Zusammen mit der Sepsis-Stiftung hat das Aktionsbündnis zur Umsetzung der WHO Sepsis Resolution von Mai 2017 in Deutschland aufgerufen.
In der Resolution wird die Umsetzung nationaler Strategien gefordert, mit denen Sepsis vermieden und Behandlungsergebnisse verbessert werden können. Gerade Deutschland steche im internationalen Vergleich mit einer besonders hohen Sterblichkeitsrate durch Sepsis hervor. Das werfe erhebliche Fragen zur Qualität des Gesundheitswesens in Deutschland auf, kritisiert der Vorstandsvorsitzende der Sepsis-Stiftung, Prof. Konrad Reinhart. Dabei könnten zahlreiche Todesfälle vermieden werden, wenn etwa – wie in der Resolution gefordert – vorbeugende Maßnahmen durch Hygiene und Impfung sowie Maßnahmen zur Früherkennung und Behandlung der Sepsis als Notfall gestärkt würden.
Der Welt-Sepsis-Tag jährt sich nun schon zum siebten Mal. Initiiert wurde er von Betroffenen selbst, die sich zur Deutschen Sepsis-Hilfe zusammengeschlossen und den Tag mit Unterstützung der Deutschen Sepsis-Gesellschaft (DSG) ins Leben gerufen haben. An dem Tag finden zahlreiche Aktivitäten, um auf das Thema Sepsis und Missstände etwa in der Prävention oder Diagnostik verstärkt aufmerksam zu machen.
Quelle: APS, Sepsis-Stiftung, DSG