Wickel und Auflagen sind langbewährte Instrumente zur Therapie und Behandlung unterschiedlichster körperlicher Beschwerden. Sie wirken heilend, entspannend, schmerzlindernd, entzündungshemmend, schleimlösend, belebend und vieles mehr. Man unterscheidet hierbei zwischen kalten, warmen und heißen Anwendungen.
Wärmende Wickel und Auflagen zur Entspannung
Häufig werden heiße und warme Wickel bei muskulären Verspannungen, Muskelschmerzen und Krämpfen eingesetzt. Aber auch bei Bronchitis oder Bauchweh sind sie durchaus hilfreich. Sie wirken entspannend und werden insbesondere in der kalten Jahreszeit als angenehm empfunden. Heiße Wickel können entweder nass oder trocken verwendet werden. Letztere halten den Wärmereiz sehr lange und intensiv aufrecht. Alle feucht-heißen Tücher werden grundsätzlich nach dem gleichen Prinzip vorbereitet und durchgeführt. Mit einem pflanzlichen Zusatz kann man zudem das Wirkspektrum erweitern und die Qualität der Therapie erhöhen. Es besteht jedoch Verbrennungsgefahr, daher sollte man die Temperatur vorher testen bis sie der Patient als angenehm empfindet.
Hier findet ihr eine ausführliche Anleitung für einen heißen Wickel.
Kalte Wickel gegen Schmerzen und Fieber
Die Wickeltücher müssen nicht zwangsläufig erwärmt werden. Auch mit kalten Wickeln kann man sich in vielen Fällen etwas Gutes tun. Empfehlenswert sind diese bei Verstauchungen, Verbrennungen, Prellungen oder Gelenkschmerzen. Auch bei Fieber stellen sie eine gute Alternative zu Medikamenten dar. Kalte Wickel lassen sich mithilfe üblicher Haushaltsmittel herstellen. Beispielhaft sind Wirsing, Quark oder Essig. Auch mit Eis lassen sich die entsprechenden Beschwerden behandeln. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, die entsprechenden Körperstellen sollten niemals weiß werden.
Einen kalten Wickel kann man sich auch ganz einfach selbst machen. Lest mehr dazu hier.
Für fast alle Wickel gilt, dem Patienten 15–30 Minuten Nachruhe zu gewähren, um die indizierte Wirkung hervorzurufen. Die meisten feucht-heißen Wickel können zwei Mal täglich angelegt werden. Bei trockenen und kalten Wickeln gbt es jedoch Unterschiede. Informieren Sie sich daher vorher über Anwendungsdauer und ‑häufigkeit.
Was brauche ich für einen Wickel?
Zunächst benötigt man Wickeltücher. Diese bestehen aus natürlichem Material, wie zum Beispiel Leinen, Baumwolle, Frottee, Wolle oder Seide. Man braucht:
- Ein saugfähiges Innentuch, welches direkt auf der Hautstelle liegt. Geeignet sind beispielsweise Geschirrhandtücher.
- Ein etwas größeres Mitteltuch, damit die Nässe nicht heraustritt. Am besten eignet sich ein Tuch aus Frottee.
- Ein großes Außentuch. Soll der Patient gewärmt werden kann man auch mit einem Schal oder einer Wolldecke aushelfen.
- Gegebenenfalls eine Substanz oder ein Haushaltsmittel. Die hängt von den verschiedenen Wickeln ab.
Es empfiehlt sich, die Tücher mit zwei Personen anzulegen und mit entsprechendem Befestigungsmaterial zu fixieren.
Für einen feuchten Wickel benötigt man selbstverständlich Wasser, entweder gekocht oder mäßig temperiert. Je nach Wickel gibt man noch die entsprechende Substanz dazu. Anschließend den Patienten gut zudecken. Tipp: Heizkissen oder Wärmeflaschen halten die Wärme länger aufrecht.
Wichtig: Grundsätzlich sind Wickel und Auflagen dann nicht anzuwenden, wenn der Patient bekanntlich schlecht auf Kälte, Wärme oder die entsprechend verwendete Substanz reagiert. Auch bei offenen Verletzungen oder Hautirritationen, sowie Sensibilitäts ‑und Durchblutungsstörungen kann eine Wickeltherapie kontraproduktiv wirken. Bei Kindern und geschwächten Menschen darf die Temperatur nicht zu heiß und nicht zu kalt sein.