Anwendung von Wickel und Auflagen.
Anwen­dung von Wickel und Aufla­gen als Behand­lungs­maß­nahme. Bild: © Nataliya Piatro­vich | Dreamstime.com

Wickel und Aufla­gen sind langbe­währte Instru­mente zur Thera­pie und Behand­lung unter­schied­lichs­ter körper­li­cher Beschwer­den. Sie wirken heilend, entspan­nend, schmerz­lin­dernd, entzün­dungs­hem­mend, schleim­lö­send, belebend und vieles mehr. Man unter­schei­det hierbei zwischen kalten, warmen und heißen Anwen­dun­gen.

Wärmende Wickel und Aufla­gen zur Entspan­nung

Häufig werden heiße und warme Wickel bei musku­lä­ren Verspan­nun­gen, Muskel­schmer­zen und Krämp­fen einge­setzt. Aber auch bei Bronchi­tis oder Bauch­weh sind sie durch­aus hilfreich. Sie wirken entspan­nend und werden insbe­son­dere in der kalten Jahres­zeit als angenehm empfun­den. Heiße Wickel können entwe­der nass oder trocken verwen­det werden. Letztere halten den Wärme­reiz sehr lange und inten­siv aufrecht. Alle feucht-heißen Tücher werden grund­sätz­lich nach dem gleichen Prinzip vorbe­rei­tet und durch­ge­führt. Mit einem pflanz­li­chen Zusatz kann man zudem das Wirkspek­trum erwei­tern und die Quali­tät der Thera­pie erhöhen. Es besteht jedoch Verbren­nungs­ge­fahr, daher sollte man die Tempe­ra­tur vorher testen bis sie der Patient als angenehm empfin­det.

Hier findet ihr eine ausführ­li­che Anlei­tung für einen heißen Wickel.

Kalte Wickel gegen Schmer­zen und Fieber

Die Wickel­tü­cher müssen nicht zwangs­läu­fig erwärmt werden. Auch mit kalten Wickeln kann man sich in vielen Fällen etwas Gutes tun. Empfeh­lens­wert sind diese bei Verstau­chun­gen, Verbren­nun­gen, Prellun­gen oder Gelenk­schmer­zen. Auch bei Fieber stellen sie eine gute Alter­na­tive zu Medika­men­ten dar. Kalte Wickel lassen sich mithilfe üblicher Haushalts­mit­tel herstel­len. Beispiel­haft sind Wirsing, Quark oder Essig. Auch mit Eis lassen sich die entspre­chen­den Beschwer­den behan­deln. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, die entspre­chen­den Körper­stel­len sollten niemals weiß werden.

Einen kalten Wickel kann man sich auch ganz einfach selbst machen. Lest mehr dazu hier.

Für fast alle Wickel gilt, dem Patien­ten 15–30 Minuten Nachruhe zu gewäh­ren, um die indizierte Wirkung hervor­zu­ru­fen. Die meisten feucht-heißen Wickel können zwei Mal täglich angelegt werden. Bei trocke­nen und kalten Wickeln gbt es jedoch Unter­schiede. Infor­mie­ren Sie sich daher vorher über Anwen­dungs­dauer und ‑häufig­keit.

Was brauche ich für einen Wickel?

Zunächst benötigt man Wickel­tü­cher. Diese bestehen aus natür­li­chem Material, wie zum Beispiel Leinen, Baumwolle, Frottee, Wolle oder Seide. Man braucht:

  • Ein saugfä­hi­ges Innen­tuch, welches direkt auf der Hautstelle liegt. Geeig­net sind beispiels­weise Geschirr­hand­tü­cher.
  • Ein etwas größe­res Mittel­tuch, damit die Nässe nicht heraus­tritt. Am besten eignet sich ein Tuch aus Frottee.
  • Ein großes Außen­tuch. Soll der Patient gewärmt werden kann man auch mit einem Schal oder einer Wollde­cke aushel­fen.
  • Gegebe­nen­falls eine Substanz oder ein Haushalts­mit­tel. Die hängt von den verschie­de­nen Wickeln ab.

Es empfiehlt sich, die Tücher mit zwei Perso­nen anzule­gen und mit entspre­chen­dem Befes­ti­gungs­ma­te­rial zu fixie­ren.
Für einen feuch­ten Wickel benötigt man selbst­ver­ständ­lich Wasser, entwe­der gekocht oder mäßig tempe­riert. Je nach Wickel gibt man noch die entspre­chende Substanz dazu. Anschlie­ßend den Patien­ten gut zudecken. Tipp: Heizkis­sen oder Wärme­fla­schen halten die Wärme länger aufrecht.

Wichtig: Grund­sätz­lich sind Wickel und Aufla­gen dann nicht anzuwen­den, wenn der Patient bekannt­lich schlecht auf Kälte, Wärme oder die entspre­chend verwen­dete Substanz reagiert. Auch bei offenen Verlet­zun­gen oder Hautir­ri­ta­tio­nen, sowie Sensi­bi­li­täts ‑und Durch­blu­tungs­stö­run­gen kann eine Wickel­the­ra­pie kontra­pro­duk­tiv wirken. Bei Kindern und geschwäch­ten Menschen darf die Tempe­ra­tur nicht zu heiß und nicht zu kalt sein.