Warme Wickel: sie werden als besonders angenehm empfunden.
Warme Wickel: sie werden als beson­ders angenehm empfun­den. Bild: © Motor­tion | Dreamstime.com

Nachdem wir Ihnen bereits eine grobe, allge­meine Übersicht über Wickel und Aufla­gen gegeben haben, geht es im Folgen­den um die wärmen­den Wickel, inklu­sive „Rezept“.

In der kalten Jahres­zeit werden warme Wickel als beson­ders angenehm empfun­den. Sie spenden Wärme, beruhi­gen, entspan­nen und entkramp­fen. Des Weite­ren stärken sie den Körper, regen die Durch­blu­tung an und leiten Schad­stoffe ab. Auch gegen Schmer­zen, Fieber und Verdau­ungs­be­schwer­den kann ein warmer Wickel hilfreich sein. Bei letzte­rem ist eine Anwen­dung nach dem Essen der optimale Zeitpunkt. Ein heißer oder warmer Wickel kann entwe­der trocken oder feucht angelegt werden.

Feucht-heiße Wickel – Grund­la­gen:

Die nass-heißen Tücher werden grund­sätz­lich nach dem gleiche Prinzip vorbe­rei­tet und angelegt. Dabei wird das Innen­tuch in ein Auswring­tuch gelegt und mit kochen­dem Wasser übergos­sen. Je nach Wickel kann das Wasser zusätz­lich mit einer Substanz versetzt werden, beispiels­wiese Heilpflan­zen­tee. Danach werden die beiden Tücher zusam­men ausge­wrun­gen und das Innen­tuch, zusam­men mit Mittel- und Außen­tuch angelegt. Ein feucht-heißer Wickel eignet sich zweimal pro Tag bei einer Anwen­dungs­dauer von 20–30 Minuten. Anschlie­ßend sollte dem Patien­ten noch etwas Nachruhe gewährt werden.

In der Regel bleibt die Wärme bei einem trocke­nen Wickel länger erhal­ten und sind daher nur unter Beobach­tung zu gebrau­chen!

„Rezept“ für einen Trocken­wi­ckel: Der Kartof­fel­wi­ckel

Der Kartof­fel­wi­ckel bezie­hungs­weise die Kartof­fel­auf­lage gehört zu den heißes­ten Wickeln. Beson­ders bei Rücken- und Nacken­schmer­zen empfiehlt sich einer Behand­lung mit einer Kartof­fel­auf­lage. Ebenso bei Bronchi­tis, Halsweh und chroni­schen rheuma­ti­schen Beschwer­den. Und so geht’s:

  • Circa 500 g ungeschälte Kartfof­feln weich­ko­chen.
  • Die Kartof­feln abgie­ßen und abdamp­fen lassen. Dann auf das Innen­tuch legen. Dieses muss bei dieser Auflage mindes­tens doppelt so groß sein, wie die gewählte Aufla­ge­flä­che.
  • Die Kartof­feln mit dem Tuch „einpa­cken“ und mit einem Brett­chen in das Tuch eindrü­cken. Das „Päckchen“ mit Klebe­strei­fen schlie­ßen.
  • Die heiße Auflage an die Körper­stelle anlegen und mit Mittel und Außen­tuch bedecken, bezie­hungs­weise umwickeln.
  • Die Auflage mindes­tens 30 Minuten gebrau­chen. Nach maximal einer Stunde den Patien­ten nachru­hen lassen. Nur einmal täglich anwen­den.

Vorsicht: Die gekoch­ten Kartof­feln halten die Hitze äußerst lange aufrecht und sind daher auch nach einiger Zeit noch sehr heiß. Die Tempe­ra­tur ist deshalb unbedingt regel­mä­ßig zu kontrol­lie­ren.

Wenn Ihnen eher nach einem kalten Wickel ist, finden Sie hier in diesem Artikel über kalte Wickelhilfrei­che Infor­ma­tio­nen zur Wirkweise sowie zwei Rezepte für kalte Wickel.