„Wir unter­su­chen, wie sich die Projekte auf die Versor­gungs­si­tua­tion der Versi­cher­ten auswir­ken“, sagt Profes­sor Dr. Wolfgang Greiner, Gesund­heits­öko­nom an der Fakul­tät für Gesund­heits­wis­sen­schaf­ten der Univer­si­tät Biele­feld. Der neue Innova­ti­ons­fonds fördert erstmals ab 2017 Projekte, die neue Konzepte für die Regel­ver­sor­gung von Versi­cher­ten der gesetz­li­chen Kranken­kas­sen entwi­ckeln. „Patien­ten sollen besser versorgt werden, ihre Behand­lung und Betreu­ung sollen wirtschaft­li­cher werden.“

Beratung und Behand­lung aus der Ferne

Digitale Medien setzt das Projekt TELnet@nrw ein, mit dem sich Ärztin­nen und Ärzte unter­ein­an­der austau­schen und Patien­ten auch aus der Ferne behan­deln können. Teleme­di­zin nennt sich dieser Ansatz. Medizi­ni­sche Behand­lun­gen werden zuneh­mend komple­xer, Ärztin­nen und Ärzte sind heute hoch spezia­li­siert. Das neue Gesund­heits­netz­werk TELnet@nrw soll dafür sorgen, dass Patien­ten schnell die Einschät­zung von Spezia­lis­ten erhal­ten.

In dem Projekt beraten und betreuen die zwei Univer­si­täts­kli­ni­ken in Aachen und Münster über digitale Medien 17 Kranken­häu­ser der Grund­ver­sor­gung und zwei Ärzte­netze in Bünde und Köln mit insge­samt rund 130 Ärztin­nen und Ärzten. Die Univer­si­täts­kli­ni­ken stellen ihr Wissen durch Televi­si­ten, Exper­ten­chats und Fortbil­dun­gen via Inter­net zur Verfü­gung. Für diese Vernet­zung setzt das Projekt eine sichere und daten­schutz­kon­forme Technik ein. In den kommen­den drei Jahren sollen rund 50.000 ambulante und statio­näre Patien­ten von dem Projekt profi­tie­ren.

Digitale Medika­men­ten­pläne

Wer fünf oder mehr Medika­mente nimmt, muss mit Wechsel­wir­kun­gen rechnen. Arzneien, die nicht zuein­an­der passen, können etwa das Gleich­ge­wicht stören und die Wirksam­keit der Arznei­mit­tel senken. Das Projekt AdAM soll mit digita­len Medika­men­ten­plä­nen Abhilfe schaf­fen und Polyphar­ma­zie vermei­den. Der Name steht für „Anwen­dung für digital unter­stütz­tes Arznei­mit­tel­the­ra­pie- und Versor­gungs­ma­nage­ment“. Dank des neuen Systems soll der Hausarzt künftig die Arznei­the­ra­pie koordi­nie­ren und optimie­ren. Damit erkennt er Doppel­ver­ord­nun­gen, Wechsel­wir­kun­gen oder Dosie­rungs­feh­ler und kann reagie­ren.

Quelle: idw