Welt-Sepsis-Tag
Welt-Sepsis-Tag

Wieviele Todes­fälle sind vermeid­bar?

Laut dem Aktions­bünd­nis Patien­ten­si­cher­heit könnten jedes Jahr zwischen 15.000 und 20.000 Sepsis-Todes­fälle verhin­dert werden. Durch verbes­serte Hygiene, Impfun­gen und eine frühzei­tige Erken­nung ließen sich viele dieser tragi­schen Fälle vermei­den. Dies geht aus einem Memoran­dum hervor, das von mehr als 30 medizi­ni­schen Fachge­sell­schaf­ten unter­stützt wird.

Infizierte Wunden als Gefahr

Sepsis entsteht, wenn das Immun­sys­tem auf eine Infek­tion überre­agiert und körper­ei­ge­nes Gewebe und Organe angreift. Infizierte Wunden sind dabei eine häufige Ursache. Eine gründ­li­che Wundver­sor­gung kann das Risiko einer Infek­tion und somit einer Sepsis deutlich verrin­gern. Aus diesem Grunde sollten infizierte Wunden einer beson­de­ren Versor­gung zugeführt werden.

Aufklä­rung und Handeln rettet Leben

Der Welt-Sepsis-Tag, der in Deutsch­land von der Deutschen Sepsis-Hilfe initi­iert wurde, macht auch auf die Missstände in der Präven­tion und Diagnos­tik aufmerk­sam. Aufklä­rung spielt eine zentrale Rolle: Je mehr Menschen die Symptome einer Sepsis erken­nen und schnell handeln, desto mehr Leben können geret­tet werden. Die WHO-Sepsis-Resolu­tion von 2017 fordert natio­nale Strate­gien, um Sepsis vorzu­beu­gen und die Behand­lungs­er­geb­nisse zu verbes­sern – gerade in Deutsch­land, das im inter­na­tio­na­len Vergleich eine beson­ders hohe Sterb­lich­keits­rate aufweist.

Im Jahr 2020 veröf­fent­lichte die WHO ferner einen globa­len Bericht zur Epide­mio­lo­gie und Belas­tung durch Sepsis, der das Ausmaß des Problems weiter verdeut­lichte und Lücken im Sepsis-Manage­ment aufzeigte​(World Health Organiza­tion, WHO, Global Sepsis Alliance).

Zudem bekräf­tig­ten die Gesund­heits­mi­nis­ter der G7 ihre Verpflich­tung, die Bemühun­gen zur Umset­zung der Resolu­tion von 2017 zu verstär­ken. Dies umfasst die Verbes­se­rung der Früherken­nung, Diagnose und Behand­lung von Sepsis, insbe­son­dere als Reaktion auf die wachsende Bedro­hung durch antimi­kro­bielle Resistenzen​(European Sepsis Alliance)​.

Dieser Tag erinnert uns mithin eindring­lich daran, dass wir alle gemein­sam handeln müssen, um das Bewusst­sein für diese tödli­che Erkran­kung zu stärken und vermeid­bare Todes­fälle zu verhin­dern.