Rund 80 Ärzte, Juristen, Pflegende, Theologen und Gesundheitsnetzwerker begeisterte der Berliner Blattgoldkünstler Michael Taubenheim mit seinen metallisch und golden schimmernden Arbeiten, die an die japanische Tradition der Byobu Wandschirme erinnern. Anders als bei den auf Blattgold gemalten asiatischen Vorbildern arbeitet Taubenheim ausschließlich mit einer Collagetechnik ohne Pinsel und Farbe. „landscape“, „desert“ oder „leaves“ nennt er seine Werke, deren florale und abstrakte Motive alle Betrachter in den Bann zogen.
Im Rahmenprogramm leitete die Opernexpertin und Wagnerliebhaberin Rosemarie Heinze eine musikalische Reise durch die Geschichte des Wagner´schen Musikdramas „Rheingold“. Ihr Vortrag zog einen roten Faden zwischen dem Werkstoff der Arbeiten Taubenheims und dem Opernmotiv. Zugleich verband sie aber auch den tragischen Opernstoff mit der Profession der Gastgeber. „Wer meint, Wagner wäre ungenießbar und Jura staubtrocken, der wurde Heute von Rosemarie Heinze widerlegt! „kommentierte ein Besucher den bejubelten Vortrag.
Auch für die beiden Verleger Prof. Dr. Volker Großkopf und Michael Schanz war wieder der Beweis erbracht: Die Kunst bietet einen idealen Rahmen, um den dringend notwendigen interdisziplinären Dialog zwischen Ärzten, Pflegenden, Rechtswissenschaftlern und Theologen voranzutreiben.
In den 1990er Jahren wurde Michael Taubenheim als Fotograf bekannt. Seine großen Präventionskampagnen der Deutschen AIDS Hilfe e.V. haben internationale Anerkennung gefunden. Die Kamera hat er mittlerweile zur Seite gelegt. Taubenheim konzentriert sich nun ausschließlich auf seine Blattgoldwerke. Die Ausstellung „Rheingold“ kann bis zum 23. Dezember 2010 im G&S Verlag, Salierring 48, 50677 Köln besichtigt werden.