Digitalisierung in Krankenhäusern
Nach Meinung des wissen­schaft­li­chen Beglei­ters der Studie müssen Kranken­häu­ser aufpas­sen, den Anschluss an den Digita­li­sie­rungs­pro­zess nicht zu verlie­ren. Bild: Ilker/Freeimages.com

380 Führungs­kräfte an deutschen Kranken­häu­sern wurden im Auftrag der Perso­nal­be­ra­tung Rochus Mummert Health­care Consul­ting zur Studie „Digita­li­sie­rung in der Gesund­heits­wirt­schaft 2016“ befragt. In vielen deutschen Opera­ti­ons­sä­len würde demnach bereits mit digita­len Mitteln gearbei­tet. Pflege­ro­bo­ter, die beispiels­weise Medika­mente an die Patien­ten­bet­ten bringen, sind hinge­gen noch nicht Reali­tät gewor­den. „Es wird einige Jahre dauern, bis wir in Deutsch­land von einer flächen­de­cken­den Digita­li­sie­rung der Klini­ken sprechen können. Dieser Prozess schrei­tet nur allmäh­lich voran“, so Dr. Peter Windeck, Studi­en­lei­ter und Geschäfts­füh­rer von Rochus Mummert Health­care Consul­ting.

Das Ergeb­nis der Studie zeigte, dass erst jedes vierte deutsche Kranken­haus (26 Prozent) eine digitale Strate­gie verfolgt. Die Anzahl der digita­len Einzel­pro­jekte in 2016 sei jedoch im Vergleich zum Vorjahr von 46 auf 56 Prozent gestie­gen. Der Anteil an Einrich­tun­gen, die sich noch überhaupt nicht mit dem Thema beschäf­tigt haben, ist in diesem Jahr auf 5 Prozent gesun­ken, gegen­über 8 Prozent in 2015.

Nach Meinung von Prof. Heinz Lohmann, wissen­schaft­li­cher Beglei­ter der Studie, würde die Digita­li­sie­rung die Gesund­heits­wirt­schaft revolu­tio­nie­ren. „Die Kranken­häu­ser müssen aufpas­sen, dass ihnen neue Gesund­heits­dienst­leis­ter nicht den Rang ablau­fen. Wer jetzt nicht in Richtung Medizin 4.0 aufbricht, läuft Gefahr den Anschluss zu verlie­ren“, mahnt Lohmann.

Welche Berei­che eignen sich für eine Digita­li­sie­rung?

Aus Sicht der befrag­ten Klinik-Manager eignet sich neben der Verwal­tung (84 Prozent Zustim­mung) vor allem die Diagnos­tik (75 Prozent Zustim­mung) für Digita­li­sie­rung und Automa­ti­sie­rung. An dritter Stelle sehen die Kranken­haus-Führungs­kräfte die statio­näre Versor­gung (57 Prozent).

Die Studie wurde nun bereits zum zweiten Mal durch­ge­führt. Dazu wurden im Mai und Juni 2016 mittels einer Online-Umfrage 380 Führungs­kräfte deutscher Kranken­häu­ser und Pflege­ein­rich­tun­gen befragt. Die Teilneh­mer der Studie üben vor allem Positio­nen in der Geschäfts­füh­rung oder andere leitende Funktio­nen aus. Zu den befrag­ten Kranken­häu­sern gehören Klini­ken in öffent­lich-recht­li­cher, frei-gemein­nüt­zi­ger, konfes­sio­nel­ler und priva­ter Träger­schaft.