Alleine in Köln haben sich beim Start des Streiks hunderte Demonstranten der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di auf der Zülpicher Straße versammelt: „Wir sind der Notfall – es reicht!“, brüllt einer durchs Megaphon und die mindestens 600 Demonstranten schreien zurück: „Es reicht!“ Die Stimmung ist aufgeheizt. „Ausbildung statt Ausbeutung“ fordern sie auf Transparenten.
Über 2.000 Demonstranten in ganz Nordrhein-Westfalen gehen am 16. November wieder auf die Straße um für höhere Löhne zu streiken. Auch die Beschäftigten der sechs Unikliniken Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster sowie des Justizvollzugskrankenhauses Fröndenberg sind dazu aufgefordet ihre Arbeit den ganzen Tag niederzulegen.
Streiks sind Teil der bundesweiten Kampagne
Die Streiks in NRW sind dabei Teil einer bundesweiten Kampagne von ver.di. Vor der entscheidenden dritten Runde der Ländertarifverhandlungen Ende November will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst erhöhen. In den kommenden zwei Wochen soll es deshalb bundesweite Aktionen und Warnstreiks geben. Hierbei sollen sich nicht nur Beschäftigte der Unikliniken beteiligen, sondern unter anderem auch von Hochschulen, Staatsanwaltschaften, Bezirksregierungen und Amtsgerichten.
„Das Verhalten der Länderarbeitgeber ist absolut empörend und hat mit der Lebenswirklichkeit der Beschäftigten nichts mehr zu tun“, erklärte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke am Sonntag. Hintergrund sind bereits zwei ergebnislose Verhandlungsrunden für die mehr als eine Million Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder. NRW-Landesleiterin von ver.di Gabriele Schmidt verurteile vergangene Woche die „Verweigerungshaltung“ der Arbeitgeber. Diese würden keine Angebote vorlegen und gleichzeitig alle Forderungen mit einem bloßen „Nein“ ablehnen.
Die Gewerkschaft fordert unter anderem für Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenerhöhung um fünf Prozent – mindestens aber 150 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.