Streik
Auf der Zülpi­cher Strasse in Köln versam­mel­ten sich über 600 Demons­tran­ten für ihren Zug durch die Stadt Bild: Alexan­der Meyer-Köring

Alleine in Köln haben sich beim Start des Streiks hunderte Demons­tran­ten der Verein­ten Dienst­leis­tungs­ge­werk­schaft ver.di auf der Zülpi­cher Straße versam­melt: „Wir sind der Notfall – es reicht!“, brüllt einer durchs Megaphon und die mindes­tens 600 Demons­tran­ten schreien zurück: „Es reicht!“ Die Stimmung ist aufge­heizt. „Ausbil­dung statt Ausbeu­tung“ fordern sie auf Trans­pa­ren­ten.

Über 2.000 Demons­tran­ten in ganz Nordrhein-Westfa­len gehen am 16. Novem­ber wieder auf die Straße um für höhere Löhne zu strei­ken. Auch die Beschäf­tig­ten der sechs Unikli­ni­ken Aachen, Bonn, Düssel­dorf, Essen, Köln und Münster sowie des Justiz­voll­zugs­kran­ken­hau­ses Frönden­berg sind dazu aufge­for­det ihre Arbeit den ganzen Tag nieder­zu­le­gen.

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Pflege­rin­nen und Pfleger der Unikli­nik Köln strei­ken Bild: Alexan­der Meyer-Köring

Streiks sind Teil der bundes­wei­ten Kampa­gne

Die Streiks in NRW sind dabei Teil einer bundes­wei­ten Kampa­gne von ver.di. Vor der entschei­den­den dritten Runde der Länder­ta­rif­ver­hand­lun­gen Ende Novem­ber will die Gewerk­schaft den Druck auf die Arbeit­ge­ber im öffent­li­chen Dienst erhöhen. In den kommen­den zwei Wochen soll es deshalb bundes­weite Aktio­nen und Warnstreiks geben. Hierbei sollen sich nicht nur Beschäf­tigte der Unikli­ni­ken betei­li­gen, sondern unter anderem auch von Hochschu­len, Staats­an­walt­schaf­ten, Bezirks­re­gie­run­gen und Amtsge­rich­ten.

„Das Verhal­ten der Länder­ar­beit­ge­ber ist absolut empörend und hat mit der Lebens­wirk­lich­keit der Beschäf­tig­ten nichts mehr zu tun“, erklärte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke am Sonntag. Hinter­grund sind bereits zwei ergeb­nis­lose Verhand­lungs­run­den für die mehr als eine Million Tarif­be­schäf­tig­ten des öffent­li­chen Diens­tes der Länder. NRW-Landes­lei­te­rin von ver.di Gabriele Schmidt verur­teile vergan­gene Woche die „Verwei­ge­rungs­hal­tung“ der Arbeit­ge­ber. Diese würden keine Angebote vorle­gen und gleich­zei­tig alle Forde­run­gen mit einem bloßen „Nein“ ableh­nen.

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„Wir sind der Notfall“ – so sehen es manche Strei­kende Bild: Alexan­der Meyer-Köring

Die Gewerk­schaft fordert unter anderem für Tarif­be­schäf­tigte im öffent­li­chen Dienst der Länder eine Einkom­men­er­hö­hung um fünf Prozent – mindes­tens aber 150 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.