Das gemeinnützige Berliner IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung wurde vom Deutschen Bundestag für die Studie beauftragt und startete nun die zugehörige Online-Befragung. Die Umfrage richtet sich an Nutzer und Hersteller dieser Apps sowie an Interessengruppen aus dem Gesundheitswesen. Ziel ist es, die Chancen und Risiken dieser Apps anonym bewerten können. Hintergrund der Umfrage ist die Tatsache, dass sich immer mehr Menschen Apps herunterladen, um ihre sportlichen Aktivitäten zu dokumentieren oder aber sogar um sich täglich per App an die Medikamenteneinnahme oder das nächste Glas Wasser zu erinnern. Über 100.000 Gesundheits-Apps stehen mittlerweile in den App-Stores zur Auswahl.
Die Gesundheitsdaten sind unzureichend geschützt
Massenhaft fallen bei der App-Nutzung Daten an: Pulsfrequenz und Blutdruck, verspeiste Kuchenstücke und inhalierte Zigaretten. Viele User gehen sorglos mit ihren Gesundheitsdaten um. Ihnen ist nicht bewusst, dass die erfassten Daten bei deutschen Start-ups oder bei US-Konzernen oft unzureichend geschützt sind. Auch Krankenversicherungen bieten mittlerweile Gesundheits-Apps an. Eine besondere Rolle spielen dabei Service-Apps, zum Beispiel für das Übersenden abfotografierter Rezepte sowie Apps zu Gesundheitsförderung und Prävention. Die letztgenannten Anwendungen werden mit Bonusprogrammen oder Gratifikationen bei gesundheitsbewusstem Verhalten verknüpft. Dies wirft neue ethische Fragen auf: Dürfen beispielsweise Menschen diskriminiert werden, weil sie ohne Smartphone oder als Sportmuffel leben wollen, oder einfach ein hohes Alter erreicht haben? Die Bundestags-Studie soll auch Handlungsoptionen für die künftige parlamentarische Arbeit des Deutschen Bundestages aufzeigen.
Quelle: presseportal.de