Tuberkulose
Compu­ter­ge­nerierte Darstel­lung von den Erregern der Tuber­ku­lose: Myobak­te­rien. Bild: Ilexx | Dreamstime.com

Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der an Tuber­ku­lose Verstor­be­nen um 22 % zurück­ge­gan­gen. Dennoch zählt die Erkran­kung nach wie vor zu den zehn häufigs­ten Todes­ur­sa­chen und neben AIDS zu einer der tödlichs­ten Infek­ti­ons­krank­heit weltweit. Die meisten Todes­fälle sind in Entwick­lungs­län­dern zu verzeich­nen. Die Myobak­te­rien werden über die Luft übertra­gen, daher kann durch Husten oder Spucken eines mit Tuber­ku­lose infizier­ten Menschen ausrei­chen, um den Keim zu vertei­len und somit auf andere Menschen zu übertra­gen.

Aus einem am Donners­tag veröf­fent­lich­ten Bericht der WHO ging hervor, dass die Zahl der Neuerkran­kun­gen zuletzt bei 10,4 Millio­nen Menschen lag, darun­ter eine Million Kinder. Insge­samt 49 Millio­nen Leben konnten seit 2000 geret­tet werden aufgrund von effek­ti­ven Diagnose-und Behand­lungs­mög­lich­kei­ten. Im vergan­ge­nen Jahr lag die Zahl der Todes­fälle infolge von Tuber­ku­lose bei 1,8 Millio­nen Menschen weltweit.

Trotz des Rückgangs der Todes­fälle betont die Geschäfts­füh­re­rin der Deutschen Stiftung Weltbe­völ­ke­rung (DSW), Renate Bähr: „Die meisten Tuber­ku­lose-Todes­fälle wären vermeid­bar, wenn mehr in die Forschung und Entwick­lung von wirksa­men Impfstof­fen, verbes­ser­ten Diagno­se­tech­ni­ken und Medika­men­ten inves­tiert würde. Der WHO zufolge wären für eine ausrei­chende Finan­zie­rung der Tuber­ku­lo­se­be­kämp­fung 8,3 Milli­ar­den US-Dollar im Jahr 2016 nötig – 1,7 Milli­ar­den US-Dollar mehr, als derzeit zur Verfü­gung stehen.“ Zudem würden inter­na­tio­nale Geldge­ber derzeit ledig­lich 700 Millio­nen US-Dollar in Behand­lungs­maß­nah­men von Tuber­ku­lose inves­tie­ren, was laut Bähr „ein Schlag ins Gesicht für die Menschen in armen Ländern“ sei. Auch Deutsch­land solle sich seiner Verant­wor­tung bewusst sein und deutlich mehr in den Ausbau von Gesund­heits­sys­te­men der Entwick­lungs­län­der inves­tie­ren.

Quelle: presseportal.de