Für manche ist es nur ein gewöhnliches Stück Funktionskleidung, für andere hingegen das tradierte Erkennungszeichen eines Berufsstandes – der Arztkittel. Für die circa 4.000 Mediziner in den bundesweit rund 100 Einrichtungen des Asklepios-Konzerns wird das jedoch keine Rolle mehr spielen, denn der Betreiber plant die Abschaffung des langärmeligen Kittels.
In Zukunft sollen die Mediziner eine Kurzarmbekleidung tragen, ein sogenannter Kasack. Ein solches Kleidungsstück ist in den meisten medizinischen Diensten bereits seit langem die Regel.
Langämelige Arztkittel sollen Keimschleudern sein
Ausschlaggebend für den Bekleidungswechsel soll nach Konzernangabe die Textilhygiene und die Infektionsprävention. Der Konzern stützt sich dabei auf eine Empfehlung von Experten des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO): Diese hatten in mehreren Studien nachgewiesen, dass auf langärmeligen Kitteln häufiger Krankheitserreger festgestellt wurden. Daher empfehlen die Experten die Nutzung von kurzärmliger Bekleidung in den Kliniken.
„Durch die Abschaffung des Arztkittels am Krankenbett möchten wir unserer Vorreiterrolle in Sachen Patientensicherheit, Infektionsprävention und Innovation im Krankenhausbetrieb weiter gerecht werden“, sagt Konzerngeschäftsführer Kai Hankeln.
Auch andere Berufsgruppen kriegen neue Kleidungsstücke
Bei Asklepios wird es aber nicht nur bei einem Austausch des Arztkittels bleiben: Tatsächlich sollen auch alle anderen Berufsgruppen im Unternehmen mit einer neue Kleidungskollektion ausgestattet werden.
Darüber hinaus soll neue Wäsche für die jährlich mehr als 1,7 Millionen Patienten – vom Patientenhemd, über die Bettwäsche bis hin zum Handtuch – angeschafft werden. Der Konzern verspricht sich dadurch eine Verbesserung in der Außendarstellung und im Einkauf.