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Intensivstation. (Symbolbild)
Inten­siv­sta­tion. (Symbol­bild) Bild: © Sudok1 | Dreamstime.com

Pflege­per­so­nal und Inten­siv­kräfte arbei­ten am Limit der Belas­tungs­grenze, und das wirkt sich auch auf die Patien­ten­ver­sor­gung aus. Dies zeigen die Ergeb­nisse einer aktuel­len Studie der Hochschule für Angewandte Wissen­schaf­ten (HAW) in Hamburg, deren erste Resul­tate vorab für das NDR-Magazin Panorama 3 ausge­wer­tet worden sind. In einem Video­ta­ge­buch geben Inten­siv­fach­kräfte zudem exklu­sive Einbli­cke in ihren Arbeits­all­tag auf den Inten­siv­sta­tio­nen. An der Studie haben über 1.000 Pflege­kräfte teilge­nom­men. Klare Ergeb­nisse stellte Prof. Uta Gaidys, Studi­en­lei­te­rin und Profes­so­rin für Pflege­wis­sen­schaf­ten an der Hochschule für Angewandte Wissen­schaf­ten (HAW), in Hamburg vor.

88 Prozent gaben an, dass sie in der 2. Corona-Welle deutlich mehr Arbeit haben und sich belas­te­ter fühlen. Beson­ders beunru­hi­gend ist diese Zahl: Über 70 Prozent der Pflegen­den berich­te­ten, dass sie die grund­le­gende pflege­ri­sche Versor­gung der Patien­ten neben der Corona-Behand­lung nicht mehr garan­tie­ren können. Die Versor­gungs­qua­li­tät der Kranken leide deutlich. Die höheren Infek­ti­ons­zah­len, die immer mehr Patien­ten und Patien­tin­nen in die Kranken­häu­ser bringen, und die fehlende Aussicht auf baldige Besse­rung, drücken auf die Motiva­tion. Seit elf Monaten zehrt der Ausnah­me­zu­stand an den letzten Kraft­re­ser­ven: 17 Prozent sind nur noch wenig bis gar nicht motiviert. Demge­gen­über fühlen sich 20 Prozent noch dadurch motiviert, dass sie anderen Menschen helfen können. Bei den Inten­siv­pfle­gen­den sagen 75 Prozent, dass sie ihre Patien­ten nicht mehr so versor­gen können, wie es sein sollte.

Sehr deutlich zeigt sich ein menta­ler Konflikt der Inten­siv­kräfte zusätz­lich zu den perma­nen­ten körper­li­chen Belas­tun­gen: Rund 60 Prozent fürch­ten sich vor einer Anste­ckung mit dem Virus und deshalb auch um die Sicher­heit ihrer Familien.