Um bei Thrombose eine Lungenembolie zu verhindern, ist eine effektive Thromboseprophylaxe enorm wichtig.
Um bei Throm­bose eine Lungen­em­bo­lie zu verhin­dern, ist eine effek­tive Throm­bo­se­pro­phy­laxe enorm wichtig. Bild: Enter

Aktuelle Daten belegen einen hohen Anstieg der Fallzah­len an Lungen­em­bo­lien in deutschen Klini­ken. Im Jahr 2016 wurden in Deutsch­land 57.000 Fälle diagnos­ti­ziert, was einem Anstieg von über 50 Prozent im Vergleich zum Jahr 2000 entspricht. [1]

Die Haupt­ur­sa­che einer Lungen­em­bo­lie ist eine vorhe­rige Throm­bose, die im klini­schen Alltag haupt­säch­lich durch Immobi­li­tät sowie opera­tive Eingriffe entste­hen kann. Eine wirksame Throm­bo­se­pro­phy­laxe ist daher immens wichtig, um die steigende Zahl an Lungen­em­bo­lien in Klini­ken zu reduzie­ren.

Eine effek­tive Throm­bo­se­pro­phy­laxe geht auf die Virchow´sche Trias zurück, die die Gründe für die Entste­hung einer tiefen Beinve­nen­throm­bose beschreibt:

  • Verän­de­rung der Gefäß­wände (Endothel­schä­di­gung),
  • erhöhte Gerin­nungs­nei­gung (Hyper­ko­agu­la­bi­li­tät)
  • und durch Immobi­li­tät verlang­sam­ter Blutfluss

Für eine effek­tive Throm­bo­se­pro­phy­laxe sollten daher alle drei Fakto­ren positiv beein­flusst werden. Dies erreicht man unter anderem durch eine Kombi­na­tion aus physi­ka­li­schen und medika­men­tö­sen Maßnah­men:

Aktuelle Studien bringen neue Erkennt­nisse für die Throm­bo­se­pro­phy­laxe

Nun wurden erstmals die Ergeb­nisse der zusätz­li­chen Wirkung der MTPS in den Zulas­sungs­stu­dien von Edoxa­ban (Arznei­stoff u.a. zur Hemmung der Blutge­rin­nung) publi­ziert.[2][3] Bei Betrach­tung der gesam­ten Patien­ten­zahl beider Studien betrug die Inzidenz der venösen Throm­bo­em­bo­lien ledig­lich 6 Prozent, wenn MTPS getra­gen und 13 Prozent, wenn keine MTPS getra­gen wurden. Dies zeigt sehr gut, dass MTPS große Effekte haben können und das Throm­bo­se­ri­siko um zusätz­lich 50 Prozent reduzie­ren können. Aufgrund dieser Erkennt­nisse geben die Autoren folgen­des State­ment ab: „Insofern ist die Formu­lie­rung der aktuel­len deutschen S‑3 Leitli­nie ‘dass die Nicht-Anwen­dung von MTPS in den aller­meis­ten Fällen expli­zit nicht im Empfeh­lungs­kor­ri­dor dieser Leitli­nie liegt‘ vollkom­men unver­ständ­lich.“ Der Einsatz von MTPS sollte daher neu bewer­tet werden.

Weitere Einsatz­ge­biete von klini­schen Kompres­si­ons­strümp­fen

Im klini­schen Alltag gibt es zahlrei­che Indika­tio­nen für den Einsatz von Kompres­sion, zum Beispiel:

  • Prophy­laxe und Thera­pie von venösen Throm­bo­sen
  • Prophy­laxe und Reduk­tion von postope­ra­ti­ven und posttrau­ma­ti­schen Ödemen und Hämato­men und den damit einher­ge­hen­den Schmer­zen

Zur optima­len Behand­lung dieser Krank­heits­bil­der muss die Kompres­sion an die jewei­lige Indika­tion, Situa­tion und Mobili­tät des Patien­ten angepasst werden. Für den klini­schen Einsatz bietet medi Strümpfe in drei verschie­de­nen Kompres­si­ons­stär­ken: leicht, mittel und kräftig.

Quellen:

  1. Gesund­heits­be­richt­erstat­tung des Bundes. Diagno­se­da­ten der Kranken­häu­ser. www.gbe-bund.de.
  2. Kroeger K, Kujath P. Medizi­ni­sche Throm­bo­se­pro­phy­la­xestrümpfe – große Wirkung in Zulas­sungs­stu­dien von Edoxa­ban Zentralbl Chir 2017;142(05):492–495.
  3. Fiji T et al. Clini­cal benefit of gradua­ted compres­sion stockings for preven­tion of venous throm­bo­em­bo­lism after total knee arthro­plasty: post hoc analy­sis of a phase 3 clini­cal study of edoxa­ban. Thromb J 2016;14:13.