Alle Beiträge mit dem Schlagwort: Personaluntergrenze

Das neue Jahr hält einige Änderun­gen für das Gesund­heits­we­sen und für die Pflege bereit, unter anderem um die Perso­nal­si­tua­tion zu verbes­sern und um die Digita­li­sie­rung des Gesund­heits­we­sens zu ermög­li­chen. Aber was genau ändert sich ab 2021?

Der zuneh­mende Perso­nal­man­gel beansprucht die Pflege­kräfte mehr denn je, die Zunahme von Arbeits­ein­sät­zen auch außer­halb der regulä­ren Dienste ist nur eine Auswir­kung. Welche Möglich­kei­ten gibt es also, um Perso­nal­knapp­hei­ten zu begeg­nen?

Ausnahms­los alle Kranken­häu­ser haben die gefor­der­ten Daten für die seit Januar gelten­den Perso­nal­un­ter­gren­zen gemel­det. Die Landes­pfle­ge­kam­mer Rhein­land-Pfalz und die DKG sehen in der neuen Regelung aller­dings einen hohen adminis­tra­ti­ven Aufwand.

Fünf Kranken­häu­ser forder­ten kürzlich in einem offenen Brief die Aufhe­bung der geplan­ten Pflege­per­so­nal­un­ter­gren­zen. Ein Vorge­hen, das vom DBfK nun scharf kriti­siert wurde. Die Verord­nung müsse durch­ge­setzt werden, so der Verband.

Wie würden Sie entschei­den? Einen Notfall-Inten­siv­pa­ti­en­ten mangels Perso­nal ableh­nen und damit eine Hilfe­leis­tung unter­las­sen oder ihn anneh­men, dann aber womög­lich gegen eine Verord­nung des Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­ters Jens Spahn versto­ßen und sich haftbar machen? Die Regelung zu den bevor­ste­hen­den Perso­nal­un­ter­gren­zen bringt die Inten­siv­pflege in eine ethische Zwick­mühle.

Ein breites Bündnis aus Pflege­ver­bän­den und Insti­tu­tio­nen fordert von dem Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­te­rium die Entwick­lung eines fundier­ten Perso­nal­be­mes­sungs­tools zur Ermitt­lung einer bedarfs­ge­rech­ten Perso­nal­aus­stat­tung in Kranken­häu­sern.

Für den Bereich der Geria­trie ist geplant, eine maximale Hilfs­kraft­quote von 40 Prozent zuzulas­sen. Dr. Markus Mai sieht dadurch die Pflege­qua­li­tät und das Anrecht auf ein Altern in Würde in Gefahr.

In Kranken­häu­sern werden zusätz­li­che Fachkräfte einge­stellt, die Tarife wurden angeho­ben – aber werden die Perso­nal­kos­ten eigent­lich ausrei­chend abgedeckt?

Sowohl der Deutsche Pflege­rat (DPR) als auch die Landes­pfle­ge­kam­mer Rhein­land-Pfalz äußer­ten sich kritisch gegen­über dem Referen­ten­ent­wurf für die geplan­ten Perso­nal­un­ter­gren­zen seitens des Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums.

Die Deutsche Kranken­haus­ge­sell­schaft (DKG) und der Deutsche Berufs­ver­band für Pflege­be­rufe (DBfK) haben auf die Verord­nung von Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn zur Festle­gung von Pflege­per­so­nal­un­ter­gren­zen in Kranken­häu­sern mit deutli­cher Kritik reagiert.