Am Mittwoch wurden in Frankfurt die Ergebnisse von drei Forschungsprojekten zum Thema „E‑Zigarette“ vorgestellt. Die Projekte wurden von dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert. So hat die IFT-Gesundheitsförderung München Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen des Tabakentwöhnungsprogramms „Das Rauchfrei Programm“ dazu befragt, inwieweit die E‑Zigarette ihnen beim Ausstieg hilft. Dabei hat sich gezeigt, dass die E‑Zigarette keinen positiven Einfluss auf die Entwöhnung des Rauchens hatte. Teilnehmer, die eine E‑Zigarette nutzten, waren nach einem Jahr seltener rauchfrei (20 Prozent) als die übrigen Kursteilnehmer (39 Prozent).
Das Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg (ZIS) hat die Motivation für den Umstieg auf E‑Zigaretten untersucht. Dazu wurden mehr als 3.300 E‑Zigaretten-Konsumenten befragt. Im Ergebnis wurde am häufigsten der Wunsch geäußert, mit dem Rauchen ganz aufhören zu wollen oder eine Alternative zum Rauchen zu haben.
Das dritte Forschungsprojekt umfasste Interviews mit Jugendlichen, die zu ihrem Konsum von E‑Produkten befragt wurden. Diese wurden von dem Institut für Suchtforschung (ISFF) der Frankfurt University of Applied Sciences durchgeführt. Es zeigte sich, dass fast keiner der Jugendlichen täglich E‑Produkte konsumiere, höchstens ein bis zwei Mal im Monat. Hingegen 71 Prozent gaben in einer zusätzlichen Online-Befragung mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen an, dass sie bereits Erfahrungen mit E‑Produkten gemacht haben.
Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko
Auch Bundesgesundheitsminister, Hermann Gröhe, äußerte sich dazu: „Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko. Es ist ein Erfolg, dass der Tabakkonsum bei den Jugendlichen in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen ist: Seit 2001 sank der Anteil der Raucherinnen und Raucher unter den 12- bis 17-Jährigen von 27 Prozent auf 8 Prozent im vergangenen Jahr.“ Er sieht aufgrund der Forschungsergebnisse in der E‑Zigarette vielmehr eine Gefährdung und betont: „Dieser erfreuliche Trend darf durch neue Produkte nicht gefährdet werden. Daher müssen wir die Entwicklungen bei E‑Zigaretten und ähnlichen Inhalationsprodukten weiterhin aufmerksam beobachten. Dazu gehört auch, dass die Neuregelung im Jugendschutzgesetz, nach dem auch die Abgabe von E‑Zigaretten an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren verboten ist, konsequent umgesetzt wird.“
Erste umfassende Publikation: „Die E‑Zigarette“
Vor kurzem ist zudem ein erster deutschsprachiger wissenschaftlicher Sammelband zum Thema E‑Zigaretten herausgebracht worden. Darin klären unter anderem Wissenschaftlicher, aber auch „Dampfer“ selbst, Vorurteile und Horrormärchen zum Thema E‑Zigaretten auf. So sei zum Beispiel laut Studienergebnissen in England die E‑Zigarette um 95 Prozent weniger schädlich als eine normale Tabakzigarette.