Ricardo Lange
Ricardo Lange ist bekannt aus diver­sen Auftrit­ten in den Medien

Ricardo Lange kämpft für bessere Bedin­gun­gen in der Pflege

Denje­ni­gen, die sich regel­mä­ßig Polit-Talkshows im Fernse­hen anschauen, sollte Ricardo Lange mittler­weile bekannt sein. Ricardo Lange ist als Inten­siv­pfle­ger in Branden­burg tätig.

Neben­her macht Lange über seinen Twitter- und Insta­gram-Kanal regel­mä­ßig auf die Missstände in der Patien­ten­ver­sor­gung aufmerk­sam. Zudem berich­tet er als Kolum­nist im „Tages­spie­gel“ und in seinem Podcast „Aufwach­raum“ über die derzeigte Praxis in der Inten­siv­pflege.

Und auch in der TV-Welt kämpft er für bessere Bedin­gun­gen in der Pflege. So war der Branden­bur­ger im April bereits in verschie­de­nen TV-Forma­ten wie „Markus Lanz“ zu sehen. Zuvor nahm er im April diesen Jahres gemein­sam mit Jens Spahn (CDU) an einer Bundes­pres­se­kon­fe­renz teil und verlor in beiden Fällen deutli­che Worte über die Situa­tion in der Pflege.

Auch die Rechts­de­pe­sche hatte bereits über Ricardo Lange berich­tet, als er in einem YouTube-Video des funk-Kanals „MaiLab“ darüber berich­tete, welche Qualen er als Inten­siv­pfle­ge­kraft durch­lebt.

TV-Präsenz missfällt: Von Klinik gesperrt

Seine Auftritte im TV und weite­ren Medien wurden Ricardo Lange nun zum Verhäng­nis. Eine Klinik, in der er seit knapp drei Jahren gearbei­tet hat, habe ihm nun mitge­teilt, dass er dort nicht mehr arbei­ten dürfe.

Begrün­dend führt die Klinik an, dass Langes Kampf für die Pflege zu „medien­wirk­sam“ sei. Den Namen der Klinik nennt er dabei nicht.

Recht­lich ist Ricardo Lange macht­los. Er ist als Inten­siv­pfle­ger bei einer Leihar­beits­firma beschäf­tigt und nicht fest angestellt. Das heißt, die Klinik darf frei entschei­den, welche Pflege­kräfte und Pflege­leis­tun­gen sie bucht.

Bisher haben sich die negati­ven Auswir­kun­gen meiner Bemühun­gen für eine bessere Patien­ten­ver­sor­gung auf Belei­di­gun­gen beschränkt.
Nun darf ich in einer Klinik nicht mehr arbei­ten, weil ich mich zu medien­wirk­sam für die Pflege einsetze.
Ich bin enttäuscht!

Ricardo Lange

Ob seine mediale Präsenz wirklich der Grund für den Absprung der Klinik sei, wagt Ricardo Lange dagegen zu bezwei­feln. Gegen­über dem Tages­spie­gel sagt er:

„Offizi­ell würden sie den wahren Grund für meine Sperrung natür­lich nie zugeben. Man ist macht­los. Kein schönes Gefühl.“

Ricardo Lange

Die Reaktio­nen: Enttäu­schung und Hoffnung

Bei seinen media­len Äußerun­gen sei es Ricardo Lange stets um eine Verbes­se­rung der Arbeits­be­din­gun­gen und der Patien­ten­ver­sor­gung gegan­gen. Die betrof­fene Klinik schlecht­ma­chen habe er nie gewollt, so Lange weiter.

Im Gegen­teil: Er habe sich stets loyal der Klinik gegen­über verhal­ten, trat sogar einmal zum Dienst an als sein Hund im Sterben lag und hat den Namen der Klinik bei Presse­an­fra­gen immer vertuscht. Niemand sollte wissen, wo er arbei­tet.

„Die Klinik ist ja auch dem unter­le­gen, was politisch gewollt ist.“

Ricardo Lange

Umso trauri­ger macht ihn nun die Sperre der Klinik. Was ihn positiv stimmt: Die unzäh­li­gen Reaktio­nen, die ihn auf seinen Tweet hin erreicht haben, unter anderem durch Politi­ker, Ärzte und Anwälte. Mittler­weile wurde sein Tweet über 24.000 mal geliket und geteilt.

Viele Klini­ken hätten sich inzwi­schen bei Ricardo Lange gemel­det und ihm bereits Arbeit angebo­ten. Lange fühlt sich darum auch nicht allein:

„Letzt­end­lich werden wir eine Verbes­se­rung des Gesund­heits­sys­tems nur gemein­sam schaf­fen. Nicht gegen­ein­an­der, nicht Klini­ken gegen Pflege­kräfte.“
Ricardo Lange

Quelle: Der Tages­spie­gel