Der Punkterwerb ist hier mit einer formalen statusbegründenden, bzw. ‑erhaltenden Funktion behaftet. Denn jährlich müssen mindestens 10 Zeitstunden an fachspezifischer Fortbildung nachgewiesen werden Aber auch abseits dieser spezialisierten Form der Leistungserbringung ist die Teilnahme an qualifizierten Fort- und Weiterbildungen für Ärzte und Pflegende unerlässlich.
Die neuen curricularen Anforderungen an die besondere pflegefachliche Kompetenz der an der Wundversorgung beteiligten Pflegefachpersonen und die jahreszyklische Fortbildungsverpflichtung der „Wundexperten ICW“ bescheren den klassischen Präsenzveranstaltungen volle Seminarräume. In Anbetracht knapper Zeit- und Personalressourcen sind parallel hierzu aber auch im digitalen Bereich zunehmende Bildungsaktivitäten zu verzeichnen.
Insbesondere jüngere Personen nutzen immer häufiger online-basierte Lernangebote. Das, auf Vermittlung von medizinischem und pflegerischem Wissen im Lernfeld „Wunde“ spezialisierte Fortbildungs- und Informationsportal (FIP) verzeichnete im zurückliegenden Jahr hauptsächlich in der Altersgruppe der 20- bis 30-jährigen TeilnehmerInnen beträchtliche Zuwächse.
Den Plattformbetreiber und Hochschullehrer Prof. Volker Großkopf wundert dies nicht. Für ihn sind Lehrkonzepte für seine StudentInnen ohne den Einsatz von digitalen Medien nicht mehr denkbar. „Computer können im Lernprozess schnelle Rückmeldungen geben. Die Teilnehmer erhalten ihre Ergebnisse von Testaufgaben oder Multiple-ChoiceFormaten in Echtzeit. Soweit die Prüfungsordnungen Wiederholungen zulassen, sind diese zu jeder Zeit und an jedem Ort nachholbar. Ein Traum für jeden Studenten.“ Seine Präsenz-Lehre an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen ergänzt Großkopf bereits seit etlichen Jahren durch digitale Zusatzangebote.
Die gewonnenen Erfahrungen hat er in das didaktische Konzept von FIP einfließen lassen. Abwechslungsreiche und interaktiv gestaltete Lerninhalte sollen die Informationsaufnahme verbessern und die Lernmotivation erhöhen. Nach Großkopf´s Überzeugung kann die Digitalisierungsstrategie im Gesundheitswesen weder an der Pforte zum Lehrsaal noch an der Tür zum Seminarraum abgebremst werden. Zeitgemäße Lehr- und Lernangebote müssen der modernen Informations- und Kommunikationstechnik folgen – auch im Bereich der Fort- und Weiterbildungen von Ärzten und Pflegenden.
Gemeinsam mit Heike Senge und Michael Schanz verfolgt Großkopf diesen Anspruch seit dem Jahr 2021 für die Ausbildungen in der Wundversorgung. Das praktische und theoretische Know-how des FIP-Gründertrios ist mittlerweile in ein breitgefächertes Themenspektrum gemündet, dass in jeder Hinsicht den aktuellen Anforderungen an qualifizierte Fortbildungsnachweise genügt.
Zertifizierte Module der Fachgesellschaft Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW)
Für Pflegefachkräfte in der Wundversorgung sind derzeit die folgenden E‑Learning-Module verfügbar:
- Nicht medikamentöse Schmerztherapie, Autorinnen: Christina Friedel und Heike Senge (4 ICW- Rezertifizierungspunkte)
- Hygiene in Zeiten von Corona, Autorin: Regina Nöbel (1 ICW- Rezertifizierungspunkt)
- Kompressionstherapie, Autor: Björn Jäger (4 ICW- Rezertifizierungspunkte)
- Haftungsrechtliche Fragestellung der Wund- und Fotodokumentation, Autor: Prof. Volker Großkopf (4 ICW-Rezertifizierungspunkte)
- Medikamentöse Schmerztherapie, Autorin: Katrin Müller (4 ICW-Rezertifizierungspunkte)
- Aufgabenmigration – Kleine Fehler, teure Folgen, Autor: Prof. Volker Großkopf (6 ICW-Rezertifizierungspunkte)
- Das diabetische Fußsyndrom, Autor: Alexander Risse (8 ICW-Rezertifizierungspunkte)
- Standards in der Wundbehandlung, Autor: Prof. Dr. Joachim Dissemond (3 ICW-Rezertifizierungspunkte)
Continuing Medical Education-Module
Für Ärzte ist derzeit ein 24-monatiger Zugang zu folgenden Continuing Medical Education (CME)-zertifizierten E‑Learning-Modulen verfügbar:
- Diabetisches Fußsyndrom, Autor: Dr. Alexander Risse (9 CME Rezertifizierungspunkte)
- Ulcus Venosum, Autorin: Dr. Erika Mendoza (9 CME Rezertifizierungspunkte)
- Die Arzthaftung bei der Übertragung von Aufgaben auf nichtärztliches Personal, Autor: Prof. Dr. Volker Großkopf (9 CME Rezertifizierungspunkte)
- Standards in der Wundbehandlung, Autor: Prof. Dr. Joachim Dissemond (9 CME Punkte und 3 ICW-Punkte)
- Standard für die Diagnostik und Therapie chronischer Wunden, Autor: Prof. Dr. Joachim Dissemond
- Lymphödem, Autorin: Dr. Anja Miller (9 CME Punkte)
- Exudierende Wunden richtig versorgen, Autorin: Dr. Cornelia Erfurt Berge (9 CME Punkte)
Das Lernprogramm steht unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Volker Großkopf und Heike Senge. Die Zusammenarbeit mit der Pflegeakademie Niederrhein, als zertifizierter Anbieter der Fachgesellschaft Initiative Chronische Wunden e. V., dem gesundheitsrechtlichem Informationsportal rechtsdepesche.de sowie dem Fortbildungsinstitut PWG-Seminare stellt eine praxisorientierte Themenzusammenstellung durch anerkannte und ausgewiesene AutorInnen in Pflege, Medizin, Ökonomie und Recht sicher. Durch die Kooperation mit dem Interdisziplinären WundCongress (IWC) und der Pflegefortbildung des Westens (JHC) wird Themenaktualität garantiert. Die FIP-Registrierung erfolgt HIER.