
Bis zum 18. April führt der Bund die Freihaltepauschale für freigehaltene Betten weiter, erklärte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Die Krankenhäuser sind durch die Coronapandemie weiterhin stark beansprucht“, sagte der Lauterbach dem RND. Deshalb sei es sinnvoll, die Freihaltepauschale für einen begrenzten Zeitraum fortzuführen.
Rettungsschirm für Häuser in Hotspots
Außerdem werde die Versorgungspauschale als Zuschlag für die Behandlung von Covid-19-Patienten bis 30. Juni verlängert, so Lauterbach. Die Versorgungspauschale ist ein Vergütungsaufschlag, den Kliniken für Covid-Patienten bekommen, die mit einer Coronainfektion länger als zwei Tage im Krankenhaus behandelt werden. „Damit helfen wir gezielt Häusern in den Hotspots“, so der SPD-Politiker.
Was als Hotspot angesehen wird, ist in Zukunft Ländersache. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hatte eine Verlängerung des Rettungsschirms gefordert.
Auf Anfrage der Rechtsdepesche erklärt der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald Gaß.: „Die jetzt sehr spät angekündigte Verlängerung des am 20. März ausgelaufenen Rettungsschirm schafft keine Planungssicherheit und Verlässlichkeit. Denn nur bis Mitte April bezogen auf die Ausgleichzahlungen und bis Ende Juni sollen die Versorgungszuschläge weiterlaufen. Und dann? Ist dann die Pandemie vorbei?
Wohl kaum, denn sonst müsste nicht vor einer Herbstwelle gewarnt werden oder über eine Impfpflicht geredet werden. Wir appellieren dringend an den Bundesgesundheitsminister, auch über den April hinaus Klarheit zu schaffen, wie es weitergeht.“
Wenn die Ausgleichzahlungen ersatzlos auslaufen verlieren die Krankenhäuser nach Auskunft von Gaß in jedem Monat eine Milliarde Euro.
Krankenhäuser weiterhin im Ausnahmezustand
Nach Einschätzung der DKG arbeiten die deutschen Krankenhäuser weiterhin im Ausnahmezustand. Die Hoffnung auf eine gewisse Entlastung und einen Routinebetrieb nach zwei Jahren Pandemie löse sich gerade in Luft auf.
Die Gründe: Erneut steigende Belegungszahlen auf den Intensivstationen und immer mehr infizierte Patientinnen und Patienten in den Normalstationen gepaart mit hohen Personalausfällen auch infolge von Corona-Quarantäne.
Quellen: RND, DKG