Rettungsschirm
Bundes­mi­nis­ter für Gesund­heit, Karl Lauter­bach (SPD) Bild: BMG/Thomas Ecke

Bis zum 18. April führt der Bund die Freihal­te­pau­schale für freige­hal­tene Betten weiter, erklärte Lauter­bach dem Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land (RND). „Die Kranken­häu­ser sind durch die Corona­pan­de­mie weiter­hin stark beansprucht“, sagte der Lauter­bach dem RND. Deshalb sei es sinnvoll, die Freihal­te­pau­schale für einen begrenz­ten Zeitraum fortzu­füh­ren.

Rettungs­schirm für Häuser in Hotspots

Außer­dem werde die Versor­gungs­pau­schale als Zuschlag für die Behand­lung von Covid-19-Patien­ten bis 30. Juni verlän­gert, so Lauter­bach. Die Versor­gungs­pau­schale ist ein Vergü­tungs­auf­schlag, den Klini­ken für Covid-Patien­ten bekom­men, die mit einer Corona­in­fek­tion länger als zwei Tage im Kranken­haus behan­delt werden. „Damit helfen wir gezielt Häusern in den Hotspots“, so der SPD-Politi­ker.

Was als Hotspot angese­hen wird, ist in Zukunft Länder­sa­che. Die Deutsche Kranken­haus­ge­sell­schaft (DKG) hatte eine Verlän­ge­rung des Rettungs­schirms gefor­dert.

Auf Anfrage der Rechts­de­pe­sche erklärt der Vorstands­vor­sit­zende der DKG, Dr. Gerald Gaß.: „Die jetzt sehr spät angekün­digte Verlän­ge­rung des am 20. März ausge­lau­fe­nen Rettungs­schirm schafft keine Planungs­si­cher­heit und Verläss­lich­keit. Denn nur bis Mitte April bezogen auf die Ausgleich­zah­lun­gen und bis Ende Juni sollen die Versor­gungs­zu­schläge weiter­lau­fen. Und dann? Ist dann die Pande­mie vorbei?

Wohl kaum, denn sonst müsste nicht vor einer Herbst­welle gewarnt werden oder über eine Impfpflicht geredet werden. Wir appel­lie­ren dringend an den Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­ter, auch über den April hinaus Klarheit zu schaf­fen, wie es weiter­geht.“

Wenn die Ausgleich­zah­lun­gen ersatz­los auslau­fen verlie­ren die Kranken­häu­ser nach Auskunft von Gaß in jedem Monat eine Milli­arde Euro.

Kranken­häu­ser weiter­hin im Ausnah­me­zu­stand

Nach Einschät­zung der DKG arbei­ten die deutschen Kranken­häu­ser weiter­hin im Ausnah­me­zu­stand. Die Hoffnung auf eine gewisse Entlas­tung und einen Routi­ne­be­trieb nach zwei Jahren Pande­mie löse sich gerade in Luft auf.

Die Gründe: Erneut steigende Belegungs­zah­len auf den Inten­siv­sta­tio­nen und immer mehr infizierte Patien­tin­nen und Patien­ten in den Normal­sta­tio­nen gepaart mit hohen Perso­nal­aus­fäl­len auch infolge von Corona-Quaran­täne.

Quellen: RND, DKG