Prof. Gertrud Hundenborn wurde gemeinsam mit zwei weiteren Pflegepädagoginnen mit dem Deutschen Pflegepreis 2020 des Deutschen Pflegerates ausgezeichnet, die höchste Ehrung in der Pflege hierzulande. Die drei Wissenschaftlerinnen werden damit für ihre langjährigen Verdienste um die Pflegebildung und insbesondere für ihr Engagement bei der Umsetzung des Pflegeberufegesetzes als neue Grundlage der generalistischen Pflegeausbildung in Deutschland geehrt. Hundenborn ist die Vorsitzende der Fachkommission nach dem Pflegeberufegesetz, die wichtige Grundlagen und Empfehlungen zur bundeseinheitlichen Ausgestaltung der beruflichen Pflegeausbildung erarbeitet. Seit 2002 leitet sie im Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung (DIP) die Abteilung Pflegebildungsforschung, ist Vorstandsmitglied im DIP und war bis 2019 Professorin für Pflegepädagogik an der Katholischen Hochschule NRW (KatHO NRW). Bereits zum dritten Mal wird damit eine Persönlichkeit aus dem DIP mit dem Deutschen Pflegepreis ausgezeichnet, was einmalig für eine Institution ist. 2013 erhielt Prof. Dr. Frank Weidner, Vorstandsvorsitzender des Instituts, und 2017 Prof. Dr. Michael Isfort, stellvertretender Vorsitzender, diese Auszeichnung.
Besonderer Einsatz für Professionalisierung der Pflegelehre
Dr. h.c. Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerates, hob in seiner Laudatio für die drei Wissenschaftlerinnen hervor: „Es werden in diesem Jahr drei Pflegefachfrauen mit Praxiserfahrung in der Pflege ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um die Pflegebildung und dabei insbesondere die Pflegedidaktik und die Professionalisierung der Pflegelehrer/innen verdient gemacht haben – und das seit Jahrzehnten.“ Neben Prof. Hundenborn wurden Prof. Dr. Barbara Knigge-Demal von der Fachhochschule Bielefeld sowie Prof. Dr. Ingrid Darmann-Finck von der Universität Bremen geehrt. Die drei Expertinnen haben in den vergangenen Jahren immer wieder in unterschiedlichen Projekten und Beiräten zusammengearbeitet und sind bzw. waren Mitglieder der Fachkommission nach dem Pflegeberufegesetz. Die Preise werden im November auf dem Deutschen Pflegetag in Berlin offiziell überreicht.
Hundenborn setzte Standards für Lehrerbildung in der Pflege
Gertrud Hundenborn ist eine berufserfahrene Pflegefachfrau und Lehrerin für Pflegeberufe. Bis 1997 leitete sie das Referat Krankenpflege der renommierten Caritas-Akademie Köln-Hohenlind. Schon dort setzte sie viel beachtete Standards für die Lehrerbildung in der Pflege. 1997 wurde sie auf die Professur für das Lehrgebiet Pflegepädagogik an die KatHO NRW berufen. In ihrer langjährigen Tätigkeit hat sie Hunderte von Pflegelehrerinnen und ‑lehrern für NRW und andere Bundesländer ausgebildet. Ferner war sie unter anderem Dekanin und Prodekanin des Fachbereichs Gesundheitswesen der KatHO NRW. Bereits im Jahr 2002 übernahm sie die Abteilung Pflegebildungsforschung im DIP, leitete zahlreiche Projekte und ist bis heute Mitglied des Institutsvorstandes. 2008 wurde sie vom Land NRW mit dem Verdienstorden des Landes ausgezeichnet.
Das gemeinnützige und unabhängige DIP hat seinen Sitz in Köln an der KatHO NRW. Es betreibt einen weiteren Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar (PTHV bei Koblenz). Seit der Gründung im Jahr 2000 hat das Institut rund einhundertfünfzig innovative Projekte im Bereich der Pflege‑, Pflegebildungs- und Versorgungsforschung im Volumen von rund 15 Millionen Euro durchgeführt und zahlreiche Studien zur Situation der Pflege in Deutschland veröffentlicht.