Die Initiative Gesundheitswirtschaft hat die Konzeption eines landesweiten Netzwerkes zur Versorgung von chronischen Wundpatienten mit knapp 1 Mio. Euro unterstützt. Entsprechend sprach die Wirtschaftsministerin Eveline Lemke auf dem Innovationsforum am 29. Oktober 2014 in Mainz ein klares Votum für die Netzwerkförderung durch die Politik aus.
Wenngleich die stationäre und ambulante Vergütungssituation die vielfältigen Möglichkeiten der modernen Wundversorgung oft begrenzt, zog Prof. Dr. Stephan Grabbe (Universitätsmedizin Mainz) eine positive Bilanz der Startphase des Projektes „Wundnetz Rheinland-Pfalz“. Durch engmaschige Patientenkontakte, das vernetzte interdisziplinäre und intersektorale Zusammenwirken aller ärztlichen und nichtärztlichen Behandler und die Anlehnung an die bewährten Standards des Wundzentrum Hamburg e.V. konnte in der überwiegenden Zahl der Fälle die Wundheilung bewirkt werden. Dieser Erfolg rechtfertigt nach Grabbe auch den höheren Versorgungsindex von durchschnittlich 11062,– Euro/Jahr/Patient für die modernen Therapien in der Wundversorgung gegenüber dem, wegen ausbleibender Wundheilung andauernden Kostenposten von 7722,– Euro/Jahr/Patient für die konventionellen Wundbehandlungsmethoden. Durch die Datenerfassung mittels einer einheitlichen, elektronischen Dokumentation sollen – neben dem sicheren und engen Informationsaustausch – zukünftig auch valide Versorgungsdaten für den Wirtschaftlichkeitsnachweis neuer Therapieverfahren in der Wundversorgung gewonnen werden.
Gelingt dem „Wundnetz Rheinland-Pfalz“ der Brückenschlag zwischen optimaler Versorgungsqualität und nachhaltiger Effizienz in der Fläche des geografisch sehr unterschiedlich strukturierten Bundeslandes Rheinland-Pfalz kann es ein Nukleus für eine verzahnte, lückenlose bundesweite Versorgung für chronische Wundpatienten sein. Für das Projekt werden weitere Kooperationspartner unter den niedergelassenen Ärzten aller mit der Wundtherapie befassten Fachrichtungen gesucht.