Der Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, Dr. Markus Mai, hat sich kritisch zu den Vorgaben im Rahmen der geplanten Personaluntergrenzen im Krankenhaus geäußert. Und zwar hält er die Festlegung von Hilfskraftquoten für äußerst problematisch – insbesondere für den Bereich der Geriatrie. Diese seien deutlich zu hoch angesetzt; ein derart hoher Anteil von Hilfskräften könne zu einer erheblichen Minderung der Pflegequalität führen. An dieser Stelle müsse “ die Frage nach dem gesellschaftlichen Willen gestellt werden, ob es ein Anrecht auf ein Altern in Würde gibt oder ob dies vom jeweiligen Geldbeutel abhängen soll“, so der Kammerpräsident.
„Jeder Mensch hat das Recht auf eine gute pflegerische Versorgung“
Laut Referentenentwurf liegt die Quote der maximal zulässigen Pflegehilfskräfte für die Geriatrie bei 18,2 Prozent im Tagdienst und 40 Prozent im Nachtdienst. Im Vergleich zu anderen Bereichen ist die Quote damit für den geriatrischen Bereich deutlich höher. So liegt sie beispielsweise bei den Kardiologen bei 7,8 Prozent für die Tagschicht und bei 13,9 Prozent für die Nachtschicht.
„Eine derartige Ableitung von Hilfskraftquoten lässt sich aus den zugrunde gelegten Daten in keinem Fall rechtfertigen. Gerade die Geriatrie ist durch die hohe Zahl an multimorbiden und dementiell veränderten Patienten höchst komplex und anspruchsvoll in der pflegerischen Versorgung. Es ist ein fatales Signal, der Versorgung von älteren Menschen einen geringeren Stellenwert beizumessen, als denen in anderen Krankenhausbereichen“, so Mai weiter. „Denn jeder Mensch hat das Recht auf eine gute pflegerische Versorgung bei Krankheit und im Alter“, fügt er abschließend hinzu.
Quelle: Landespflegekammer RLP