In einigen Bundesländern wurden bereits Kammern eingerichtet, in anderen gibt es Pläne dazu und in manchen wird die Idee nicht verfolgt. Aktuell bestehen Pflegekammern in den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.
Pflegekammer für die Selbstverwaltung des pflegerischen Berufsstandes
Die Aufgabe der Pflegekammer besteht in erster Linie in der Selbstverwaltung des pflegerischen Berufsstandes. Aufgaben, die ohne Kammer vom Staat erfüllt werden, werden mit ihrer Gründung in die Hände der Pflegenden gelegt. Unser Mitglied Jürgen Drebes und Buchautor zum Thema Pflegekammer stellt grundsätzlich fest:
“Die Pflegekammer stellt eine gute pflegerische Versorgung der Gesellschaft sicher und dient in erster Linie dem Schutz der Patienten.”
In unterschiedlichen Arbeitsgruppen werden von den gewählten Kammermitgliedern folgende Bereiche bearbeitet und in der Kammerversammlung verabschiedet:
- In einer Berufsordnung wird das Aufgabenfeld definiert und festgelegt, dies führt zu einer Identifikation mit dem Beruf.
- Durch die (Weiter-)Entwicklung von Standards und Leitlinien in der Kammer werden die Mitglieder informiert und beraten.
- In der Pflegekammer werden die Inhalte von Aus- und Weiterbildungen festgelegt und die Prüfungen abgenommen.
- In der Kammer werden moralische Grundeinstellungen und Werte sowie Rechte der Pflegebedürftigen und der Pflegenden mit einem Ethik-Codex erarbeitet und müssen von allen Mitgliedern beachtet werden.
- Und das bedeutet, dass eine Registrierung der professionellen Pflegenden mit Zulassung der Mitglieder erforderlich ist.
Ein häufiger Fehlglaube besteht darin, dass die Pflegekammern einen Ersatz für Gewerkschaften darstellen. Jedoch stehen beide nicht in Konkurrenz, sondern sollten mit den Berufsverbänden die drei Säulen bilden, die unser Arbeiten gestalten. Wir freuen uns deshalb über die Etablierung der beiden Pflegekammern in NRW und Rheinland-Pfalz und sind enttäuscht über das Scheitern des Projekts in Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
Besonders positiv stimmt uns, dass auch der BochumerBund bei der Wahl zur Kammerversammlung in NRW vertreten ist. Unsere drei KandidatInnen Katrin Liegmann, Müzeyyen Tröster und Jürgen Drebes stehen als engagierte, professionelle und versierte Pflegefachpersonen in der Wahlgruppe Arnsberg für den BochumerBund zur Wahl.
Wir freuen uns, an der Wahl teilzunehmen und sind gespannt auf die Ergebnisse. Außerdem hoffen wir, dass in den Bundesländern, in denen die Gründung einer Pflegekammer geplant ist, diese eingerichtet werden kann, damit wir unser berufliches Tun in Zukunft besser selbst ausgestalten können!
Von Niklas Kemper
1 Kommentar
Die Pflegekammer in NRW wird als totgeborenes Kind des DBfK nichts für Pflegekräfte bewirken, da die elementaren Grundlagen fehlen:
-Achtung der Pflegekräfte,
-menschenwürdige Arbeitsbedingungen (Überfrachtung mit Fremdaufgaben) und
-ausreichende Personalschlüssel.
Hinzu kommt der offensichtliche Betrug der Kammervertreter:
-Sie wird als Interessenvertretung der Pflegekräfte verkauft,
-will aber die Interessen der Pflegebedürftigen vertreten.
Sowas wird nicht gut gehen!