Auch die hessischen Pflegekräfte mussten sich entscheiden, ob sie für oder gegen die Errichtung einer Pflegekammer für das Land Hessen sind. Im Zeitraum von Juni bis Ende August wurde dazu im Auftrag des Ministeriums für Soziales und Integration eine Befragung vom Hessischen Statistischen Landesamt durchgeführt, mit einem knappen, aber eindeutigen Ergebnis: 42,9 % stimmten für die Einrichtung einer Pflegekammer, 6 % enthielten sich und insgesamt 51,1 % sprachen sich gegen eine Pflegekammer für das Land Hessen aus. Damit ist klar: Geht es nach den hessischen Pflegekräften, dann wird für ihr Bundesland keine Interessenvertretung ihrer Berufsgruppe in Form einer Kammer gegründet. Gerade unter den Altenpflegefachkräften fand das Thema Pflegekammer wenig Zustimmung, jedenfalls fiel sie deutlich geringer aus als unter den Krankenpflegefachkräften.
Meinungsumfrage aus Wertschätzung gegenüber den Pflegenden
Wie der Sozialminister Stefan Grüttner betonte, sei es der Hessischen Landesregierung wichtig gewesen, dass die Pflegekräfte ihre Haltung zum Thema Pflegekammer zum Ausdruck bringen können: „Mit einer Pflegekammer gehen Rechte, aber auch Pflichten einher – unter anderem eine Pflichtmitgliedschaft und ein Pflichtmitgliedsbeitrag. Schon aus Gründen der Wertschätzung gegenüber den Pflegenden kann eine solche Entscheidung deshalb nicht ungefragt über die Köpfe der Betroffenen hinweg getroffen werden. Diese Beteiligung war uns sehr wichtig.“ Man werde die Befragungsergebnisse nun im Kabinett beraten.
Bundesländer, in denen sich bereits Pflegekammern gebildet haben, sind Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. In anderen Ländern hat man schon Befragungen dazu durchgeführt oder sie sind noch in Planung.
Quelle: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration