Damit war zu rechnen: Die Schutzmaßnahmen in fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens laufen aus. Deshalb sind diese nach Ansicht des Dachverbands unverhältnismäßig und Eingriffe in das Selbstbestimmungsrecht von Heimbewohnenden – so argumentiert die BAGSO.
Angesichts der hohen Immunität auch älterer Menschen durch Impfungen und durchlebte Corona-Infektionen sowie der geringeren Krankheitslast unter den Bewohnenden könnten diese Vorschriften nicht mehr mit dem Schutz besonders vulnerabler Gruppen begründet werden.
Pflegeheime: Rückgang sozialer Kontakte
In einem Brief an die Gesundheitsministerinnen und ‑minister der Länder schreibt die BAGSO, ein Ende der Corona-Schutzmaßnahmen in Pflegeheimen sei „nicht nur vertretbar, sondern auch geboten“.
Die BAGSO verweist darauf, dass Menschen in Pflegeheimen in den vergangenen drei Jahren einen „drastischen Rückgang sozialer Kontakte“ hinnehmen mussten.
Die Häufigkeit von Besuchen habe sich aufgrund der aufgebauten Hürden deutlich verringert. Zudem hätte es auch erhebliche Einschränkungen beim Freizeitangebot sowie bei Angeboten zur Gesundheitsförderung und Prävention gegeben.
Schutzauflagen erhöhen Risiko einer Vereinsamung
Neue Hürden entstünden aktuell dadurch, dass kaum noch Testmöglichkeiten angeboten werden. Die bestehenden Schutzauflagen erhöhten daher das Risiko einer Vereinsamung, so die BAGSO weiter.
Auch erschwere die Maskenpflicht für Menschen mit kognitiven Einschränkungen die besonders wichtige nonverbale Kommunikation.
Die Masken- und Testpflicht für Besucherinnen und Besucher von Pflegeeinrichtungen gilt nach der aktuellen Regelung noch bis 7. April.
Das Infektionsschutzgesetz schreibt auch eine Maskenpflicht für Bewohnende beim Aufenthalt in Gemeinschaftsbereichen vor. Diese Regelung wird jedoch nach Angaben der BAGSO häufig nicht umgesetzt.
Quelle: BAGSO