Pflegeausbildung
Alle DBfK-Mitglie­der der jungen Pflege (bis 30 Jahre) haben die Gelegen­heit, sich auszu­tau­schen, zu vernet­zen, junge Themen zu disku­tie­ren und in den Verband einzu­brin­gen. Bild: DBfK

In einem State­ment an Politik und Verbände der Gesund­heits- und Pflege­po­li­tik hat sich die Lenkungs­gruppe Junge Pflege im Deutschen Berufs­ver­band für Pflege­be­rufe (DBfK) deutlich für die genera­lis­ti­sche Pflege­aus­bil­dung ausge­spro­chen.

Sie stehe für die Profes­sio­na­li­sie­rung des Pflege­be­rufs, ermög­li­che den Erwerb eines breites Spektrums an pflege­ri­schen Schlüs­sel­kom­pe­ten­zen und biete damit Flexi­bi­li­tät im Pflege­be­ruf.

Die Lenkungs­gruppe Junge Pflege (bis 2018 Bundes­ar­beits­ge­mein­schaft BAG) ist eine Exper­ten­gruppe im DBfK, die sich aktiv für die Bedürf­nisse und Ideen junger Pflegen­der in Deutsch­land einsetzt und diese vertritt. Sie besteht aus acht Perso­nen, eine Amtszeit dauert zwei Jahre.

Pflege­aus­bil­dung: Genera­lis­tik knüpft an inter­na­tio­nale Standards an

Die jungen Pflegen­den, Auszu­bil­den­den und primär­qua­li­fi­zie­rend Studie­ren­den reagie­ren damit auf die anhal­ten­den Debat­ten zur Genera­lis­tik. Diese habe sich in den vergan­ge­nen Monaten zugespitzt. Mit einer weite­ren Verschär­fung in der nächs­ten Zeit sei fest zu rechnen, urteilte die Lenkungs­gruppe in dem vor wenigen Tagen veröf­fent­lich­ten Papier.

So klagten Kinder­kli­ni­ken und Ärzte­schaft über einen akuten Perso­nal­man­gel in der Pädia­trie. Sie seien überzeugt, dass der Erhalt der Gesund­heits- und Kinder­kran­ken­pfle­ge­aus­bil­dung diese Situa­tion verbes­sern könnte.

Ähnlich habe sich die CDU/CSU-Bundes­tags­frak­tion positio­niert. Obwohl die Einfüh­rung der Genera­lis­tik von einer Unions­ge­führ­ten Regie­rung durch­ge­setzt worden sei, kündige ein aktuel­les Positi­ons­pa­pier an, diese Entwick­lung wieder rückgän­gig machen zu wollen.

Auch die Pflege­be­voll­mäch­tigte der Bundes­re­gie­rung, Claudia Moll, habe Beden­ken geäußert, Pflegende könnten sich künftig nach der dreijäh­ri­gen Pflege­aus­bil­dung weniger für den beruf­li­chen Weg in die Alten­pflege entschei­den.

Quali­tät prakti­scher Einsätze spielt eine Rolle

Aktuell fehlten aller­dings Belege für derlei Aussa­gen, kriti­sier­ten die jungen Pflegen­den. Eine Evalua­tion der Spezia­li­sie­run­gen für Pädia­trie oder Alten­pflege sei für 2025 geplant und auch dann erst sinnvoll. Schließ­lich sei die 2020 gestar­tete genera­lis­ti­sche Pflege­aus­bil­dung noch zu neu.

Die Heraus­for­de­run­gen der neuen Pflege­aus­bil­dung und die Wahl des Arbeits­set­tings liegen nach Ansicht der jungen Pflegen­den weniger in Ausbil­dungs­in­hal­ten begrün­det als vielmehr im Joball­tag. Die Wahl des künfti­gen Arbeits­be­reichs werde maßgeb­lich von prakti­schen Erfah­run­gen mitbe­stimmt.

Diese seien bestimmt von Verän­de­run­gen der Einsatz­pla­nung aufgrund von Perso­nal­man­gel, pädia­tri­schen Einsät­zen in Kinder­gär­ten und eigen­ver­ant­wort­li­cher Betreu­ung ganzer Wohnbe­rei­che durch Auszu­bil­dende – das sei nicht vertret­bar.

Zudem entsprä­che die Genera­lis­tik – die hierzu­lande in Logopä­die, Physio­the­ra­pie oder Medizin selbst­ver­ständ­lich sei – inter­na­tio­na­lem Standard.

Quelle: DBfK