Eine neue Studie zu OP-Textilien zeigt, dass der Einsatz von Mehrweg-OP-Textilien, OP-Mänteln und OP-Abdeckungen in vielen Wirkungskategorien deutlich umweltfreundlicher ist als der Einsatz von entsprechenden Einwegprodukten.
Die „Ökobilanz OP-Textilien – Mehrweg & Einweg“ wurde von Ing. Roland Fehringer von c7-consult e.U. 2023 im Auftrag von SALESIANER für Österreich unter Berücksichtigung der ISO 14044 erstellt und 2024 einem kritischen Review unterzogen.
Mehrweg-OP-Textilien: Deutliche ökologische Vorteile
Die Studie vergleicht die Umweltauswirkungen von Mehrweg- und Einweg-OP-Textilien über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Untersucht wurden dabei 18 verschiedene Wirkungskategorien, darunter Klimawandel, Versauerungspotenzial, Energieverbrauch und Abfallaufkommen.
In den meisten untersuchten Kategorien verursachen Einwegprodukte mindestens doppelt so hohe Umweltbelastungen wie Mehrwegprodukte.
Insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel (gemessen in CO2-Äquivalenten) schneiden Mehrweg-OP-Textilien deutlich besser ab als Einweg-OP-Artikel. Der sogenannte Carbon Footprint von Mehrwegtextilien beträgt lediglich 4,6 kg CO2-Äquivalente pro OP-Set und ist damit rund 62 Prozent geringer als bei Einwegprodukten, die bei 12,0 kg CO2-Äquivalenten liegen.
Zusätzlich verursachen Mehrweg-OP-Textilien deutlich weniger Abfall. Bei einem flächendeckenden Einsatz von Mehrwegtextilien könnten bei den jährlich in Österreich durchgeführten 1,2 Millionen Operationen über 3.300 Tonnen Abfall eingespart werden. Einweg-OP-Mäntel und ‑Abdeckungen produzieren fünfmal mehr Abfall als Mehrwegprodukte, was angesichts der globalen Müllproblematik einen erheblichen Unterschied darstellt.
Warum Mehrweg? Nachhaltigkeit als Zukunftskonzept
Der Vorteil von Mehrweg-OP-Textilien liegt in ihrer Wiederverwendbarkeit. Nach dem Einsatz werden diese Textilien gereinigt und können für weitere Operationen genutzt werden. Dieser Kreislauf reduziert nicht nur Abfallmengen, sondern auch die Umweltbelastung durch die Herstellung neuer Produkte. Fehringer hebt in einem Interview hervor, dass die Qualität und Langlebigkeit von Mehrwegtextilien entscheidend zur positiven Ökobilanz beitragen.
Ein kleiner Nachteil des Mehrweg-Systems ist der Wasserverbrauch, der durch den Reinigungsprozess entsteht. Zwar wird bei der Herstellung der Textilien weniger Wasser benötigt als bei Einwegprodukten, der Reinigungsvorgang erhöht jedoch den Gesamtwasserverbrauch. Trotzdem überwiegen die ökologischen Vorteile von Mehrwegtextilien, was sich auch in der Gesamtbilanz der Studie widerspiegelt.
MEHRWEG-OP-TEXTILIEN HABEN ÖKOLOGISCH DEUTLICHE VORTEILE
Der „Bericht zur Ökobilanz OP-Textilien – Mehrweg & Einweg“ erfasst und vergleicht die Umweltauswirkungen von Mehrweg- und Einweg-OP-Sets über den gesamten Lebenszyklus. Dabei ergeben sich deutliche Vorteile von Mehrwegprodukten gegenüber Einwegprodukten.
Untersucht wurden 11 Umweltauswirkungen, darunter Klimawandel, Versauerungspotenzial, Eutrophierung (Frischwasser, Meerwasser, Böden), Sommersmog, Ozonschichtzerstörung sowie 7 Sachbilanzgrößen wie Energieaufwand, Wasserverbrauch und Abfallanfall. In den meisten untersuchten Kategorien verursachen Einwegartikel mindestens doppelt so hohe Umweltbelastungen wie Mehrwegtextilien.
Insbesondere beim Carbon Footprint schneiden Mehrweg-OP-Textilien deutlich besser ab. Sie verursachen nur 4,6 kg CO2-Äquivalente pro OP-Set, im Vergleich zu 12,0 kg CO2-Äquivalenten bei Einwegartikeln. Außerdem erzeugen sie deutlich weniger Abfall. Würden alle jährlich in Österreich durchgeführten Operationen mit Mehrwegtextilien durchgeführt, könnten über 3.300 Tonnen Abfall vermieden werden.
Lediglich in zwei Bereichen schneiden Mehrweg-OP-Sets schlechter ab. Das sind der Wasserverbrauch durch den notwendigen Reinigungsprozess und die Auswirkungen auf die Ozonschicht durch die Nutzung von Terephthalsäure, einem Grundstoff zur Herstellung von Polyester.
FAQ
Welchen Vorteil haben Mehrweg-OP-Textilien?
Der besondere Vorteil liegt in ihrer Wiederverwendbarkeit, das heißt nach dem Einsatz werden diese OP-Textilien gereinigt und können für weitere Operationen genutzt werden. Das reduziert die Abfallmengen und verbessert die Ökobilanz.
Welchen Beitrag können Mehrweg-OP-Textilien bei der Bekämpfung des Klimawandels leisten?
Mehrweg-OP-Textilien schneiden, bezogen auf den sogenannten Carbon Footprint, deutlich besser ab als vergleichbare Einwegprodukte: Bei Mehrwegtextilien beträgt dieser pro OP-Set 4,6 kg CO2-Äquivalente gegenüber 12,0 kg CO2-Äquivalenten bei Einwegprodukten. Das entspricht einem Minus von 62 Prozent!
Wie viel Abfall kann mit Mehrweg-OP-Textilien eingespart werden?
Laut der Studie „Ökobilanz OP-Textilien – Mehrweg & Einweg“ könnten bei den jährlich in Österreich durchgeführten 1,2 Millionen Operationen über 3.300 Tonnen Abfall eingespart werden.