Corona
Chris­tine Vogler, Präsi­den­tin des Deutschen Pflege­ra­tes (DPR). Bild: DPR/Reiner Freese

„Applaus und ein wenig bessere Bezah­lung. Außer­or­dent­li­che Arbeits­be­las­tung und wenig Unter­stüt­zung“ – DPR-Präsi­den­tin Chris­tine Vogler zieht eine kriti­sche Pande­mie-Bilanz.

Die vergan­ge­nen drei Jahre seien für die profes­sio­nell Pflegen­den eine große Heraus­for­de­rung gewesen. Vor allem ihnen sei die Last aufge­bür­det worden, weitere Anste­ckun­gen, Todes­fälle oder Ausbrü­che zu verhin­dern.

Diese Last sei der Berufs­gruppe auch deutlich länger zugemu­tet worden als allen anderen Gesell­schafts­grup­pen. „Mitge­nom­men wurden sie dabei kaum“, bemän­gelte Vogler in der Zeitung und verwies darauf, dass die profes­sio­nelle Pflege auch in den Corona-Entschei­dungs­gre­mien kaum betei­ligt war.

Corona: Know-how und Kompe­ten­zen der Pflege wenig genutzt

Pflegende hätten funktio­nie­ren müssen und seien „fremd­be­stimmt“ gewesen. Das Know-how und die Kompe­ten­zen von Pflege­fach­per­so­nen beispiels­weise bei Fragen der Hygiene oder bei Impfun­gen sei hinge­gen kaum genutzt worden, so die DPR-Präsi­den­tin weiter.

Vogler zieht folgende Lehren aus der Pande­mie: „Erstens, beruf­lich Pflegende müssen im Rahmen von Selbst­ver­wal­tungs­struk­tu­ren mitent­schei­den können. Zweitens, Deutsch­land benötigt eine komplette Kompe­tenz­neu­ori­en­tie­rung der Gesund­heits­fach­be­rufe – Pflege, Thera­pie, Medizin.“

Quelle: DPR