Der Wissenschaftspreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 2012 für herausragende Leistungen in der Elektrophysiologie an eine Persönlichkeit mit Vorbildcharakter vergeben. Dr. Sonia Busch ist seit 2013 Oberärztin an der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen des Deutschen Herzzentrums München (DHM). Die Preisträgerin habe „durch ihren Drang, Therapieoptionen miteinander zu vergleichen und Verbesserungsmöglichkeiten in der Behandlung von Vorhofflimmern auszuloten, zu neuen Erkenntnissen beigetragen“, würdigt Prof. Dr. Hellmut Oelert, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der DSHF, die Verdienste der Forscherin.
Dass Dr. Busch „auf allen Gebieten der klinischen Elektrophysiologie bestens ausgebildet“ ist, betonte der renommierte Rhythmologe und Spitz-Preisträger des Vorjahres, Prof. em. Dr. Helmut Klein vom Medical Center der Universität Rochester in New York, in seiner Laudatio in Mannheim. Dies gelte sowohl für die Therapie mit Herzschrittmachern und implantierbaren Defibrillatoren/ICD als auch auf dem Gebiet der gesamten interventionellen Ablationstherapie. So war ein wichtiger Eckpunkt der wissenschaftlichen Arbeit von Dr. Busch die intensive Beschäftigung mit linksatrialen Tachykardien (aus dem linken Vorhof) als Folgerhythmusstörung nach einer Ablation von anhaltendem (persistierendem) Vorhofflimmern. Weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit bilden die Katheterablation von anfallsweisem (paroxysmalem) Vorhofflimmern und die Katheterablation bei Patienten mit operierten angeborenen Herzfehlern.
Nach Medizinstudium und Facharztausbildung für Innere Medizin/Kardiologie absolvierte die „ambitionierte Forscherin“ (Prof. Klein) mehrere Jahre an der Universität Tunis und promovierte dort 2006 mit einer Arbeit über den Herzinfarkt bei jüngeren Patienten. Es folgten weitere wichtige Stationen am Zentrum für Elektrophysiologie der Universität in Nancy (Frankreich) unter Prof. Dr. Etienne Aliot und ein kurzer Aufenthalt an der Universitätsmedizin Mannheim bei Prof. Dr. med. Martin Borggrefe. Seit 2009 ist Dr. Busch am Deutschen Herzzentrum München tätig. Ihre zweite Promotion absolvierte die Forscherin über einen Vergleich des Gerinnungshemmers Rivaroxaban mit Phenprocoumon bei linksatrialen Ablationsprozeduren.