Da der Anteil der über 60-Jährigen in den nächsten ca. 30 Jahren deutlich ansteigen wird, müssen entsprechende politische und gesellschaftliche Anpassungsmaßnahmen ergriffen werden. Um auf die bevorstehenden Herausforderungen und Chancen aufmerksam zu machen, wurde der 1. Oktober zum Internationalen Tag der älteren Menschen erklärt.
Anlässlich dieses Tages äußerte sich Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery dazu: „Wir müssen alles unternehmen, um eine gute medizinische Versorgung für unsere Eltern- und Großelterngeneration sicherzustellen. Die Deutschen werden immer älter. Und keine Bevölkerungsgruppe wächst so schnell wie die der Hochbetagten. Das ist ein großes Glück für unsere Gesellschaft, stellt uns Ärzte aber vor besondere Herausforderungen.“ Deshalb sei es vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des wachsenden Ärztemangels dringend notwendig, mehr Lehrstühle für Geriatrie zu schaffen.
Menschen über 85 leiden in der Regel gleich an mehreren Krankheiten. Gleichzeitig seien bei ihnen ein besonderes Einfühlungsvermögen und eine noch intensivere Betreuung notwendig. „Obwohl wir in Zukunft mehr Ärzte brauchen, die auf die individuellen Bedürfnisse Hochbetagter spezialisiert sind, fristet die Altersmedizin an unseren Universitäten oftmals ein Nischendasein.“ Die Ärzteschaft selbst sei längst aktiv geworden, betonte der Ärztepräsident. Im Jahr 2003 sei die Zusatz-Weiterbildung „Geriatrie“ etabliert und im Jahr 2012 die berufsbegleitende Qualifikation „Geriatrische Grundversorgung“ entwickelt worden. In dieser Weiterbildungskompetenz haben sich seitdem 1.423 Ärzte qualifiziert. „Und mit der anstehenden Novelle der (Muster-)Weiterbildungsordnung ist vorgesehen, eine Facharztqualifikation „Innere Medizin und Geriatrie“ neu einzuführen“, so BÄK-Präsident Montgomery.