Noch immer wissen viele Menschen nicht, dass mittlerweile dank einer verbesserten medizinischen Versorgungslage ein weitgehend normales Leben mit HIV möglich ist. Viele haben aus Unkenntnis Ängste und wissen nicht, dass HIV im normalen Umgang von Menschen im Beruf, im Alltag und in der Freizeit nicht übertragen wird.
Daher ist das Ziel der diesjährigen Informationskampagne zum Welt-Aids-Tag, Unsicherheiten gegenüber Menschen mit HIV abzubauen. Am vergangenen Donnerstag gaben das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) und die Deutsche AIDS-Stiftung (DAS) den Startschuss für die Kampagne, die unter dem Motto „Mit HIV kann man Leben. Weitersagen!“ steht. Im Mittelpunkt der bundesweiten Kampagne stehen drei Personen mit HIV: Lillian (46), Christoph (31) und Henning (32). Sie zeigen, dass man mit HIV ein normales Leben führen und ohne Ängste zusammen leben kann.
Akzeptanz in der Öffentlichkeit fördern
„Deutschland gehört dank der erfolgreichen Präventionsarbeit und der guten Behandlung zu den Ländern mit den niedrigsten HIV-Neuinfektionsraten in Europa. Diese Anstrengungen müssen kraftvoll fortgesetzt werden mit dem Ziel, die Zahl der Ansteckungen weiter zu senken. Dazu gehört auch, über die Krankheit zu informieren und so Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit HIV-infizierten Menschen abzubauen, damit ein vorurteilsloses Zusammenleben zur Selbstverständlichkeit wird.“ sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe anlässlich des Kampagnenstarts.
Auch Björn Beck vom Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe erklärte, dass das Thema HIV in der Öffentlichkeit noch mehr Akzeptanz erfahren muss: „Es wird Zeit, dass in der Öffentlichkeit deutlich wird: Menschen mit HIV können heute bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie leben wie andere Menschen auch. Das gilt für alle Lebensbereiche: Es gibt keine Einschränkungen im Beruf oder in der Freizeit. Dank der Schutzwirkung der HIV-Medikamente können HIV-Positive und ihre Partnerinnen und Partner ohne Angst ihre Sexualität genießen und sogar auf natürlichem Wege Kinder zeugen und zur Welt bringen. Viele Menschen mit HIV erleben allerdings noch immer Diskriminierung, zum Beispiel Zurückweisung im Gesundheitswesen, Nachteile am Arbeitsplatz oder Schuldzuweisungen in der Familie.“
In Deutschland leben rund 87.000 Menschen mit HIV/ AIDS, doch dank moderner Medizin können Betroffene ihren Lebensalltag gestalten wie andere Menschen und auch die Lebenserwartungen sind fast normal. Da jedoch Menschen mit HIV noch immer Diskriminierung und alltäglichen Hürden ausgesetzt sind, macht die alljärhrliche Informationskampagne auf das Thema aufmerksam und fordert auf zu Solidarität und Mut im Umgang mit HIV und AIDS.
Quelle: BMG