Stifte-Projekt
Evelyn Ziehm, Stiftung Hochschul­me­di­zin Dresden, Carolin Liebel-Ros, klini­kums­in­terne Umwelt­in­itia­tive Carus Green, und Dr. Jessika Weiß, stell­ver­tre­tende Klinik­di­rek­to­rin. Bild: Unikli­ni­kum Dresden/Felix Koopmann

Seit fünf Jahren können Schul­kin­der aber auch Erwach­sene im Univer­si­täts­kli­ni­kum Carl Gustav Carus Dresden ihre leerge­schrie­be­nen und aussor­tier­ten Stifte zum Recycling abgeben. Pro Stift erhält das Unikli­ni­kum einen Erlös von einem Cent durch das Wieder­ver­wer­tungs­un­ter­neh­men Terra­Cy­cle, der anschlie­ßend Projek­ten der Patien­ten­ver­sor­gung zugute­kommt. Insge­samt wurden so allein vom Univer­si­täts­kli­ni­kum bereits 140.914 Stifte gesam­melt.

Stifte­samm­lung seit 2012 etabliert

Dank der Erlöse lässt sich die Versor­gung von Patien­ten verbes­sern, wie beispiels­weise im folgen­den Fall: Weil die Kommu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­kei­ten von Kindern mit Autis­mus vor dem Vorschul­al­ter beson­ders einge­schränkt sind, ist oftmals auch die frühkind­li­che Bezie­hung zu den Eltern von Unver­ständ­nis geprägt. Deshalb möchte die Autis­mus­am­bu­lanz des Unikli­ni­kums eine Tafel anschaf­fen, über die sich die jungen Patien­ten über grafi­sche Abbil­dun­gen mit kombi­nier­ter Sprach­aus­gabe auf Knopf­druck mittei­len können. Zuletzt konnte die Traumaam­bu­lanz der Klinik für Kinder- und Jugend­psych­ia­trie und psycho­the­ra­pie von der ungewöhn­li­chen Zusam­men­ar­beit mit Terra­Cy­cle profi­tie­ren: 19.750 Stifte ermög­lich­ten die Anschaf­fung von Thera­pie­ma­te­ria­lien wie Spielen oder Plüsch­tie­ren im Wert von 395 Euro.

„Umwelt­schutz fängt im Kleinen an und zahlt sich immer aus“, weiß Prof. Lutz Jatzwauk, Leiter des Bereichs Kranken­haus­hy­giene und Umwelt­schutz am Dresd­ner Unikli­ni­kum. Die hier seit 2012 etablierte Stifte­samm­lung für alte oder leerge­schrie­bene Schreib­uten­si­lien aus Kunst­stoff ist dafür ein hervor­ra­gen­des Beispiel. Seit Beginn des Recycling-Projek­tes konnten bereits 140.914 Stifte mit einem Gesamt­ge­wicht von 1,4 Tonnen gesam­melt werden.

„Trotz der gering erschei­nen­den Summe von einem Cent pro Stift kommt bei dem hohen Besucher­auf­kom­men im Unikli­ni­kum also regel­mä­ßig ein statt­li­cher Betrag zusam­men, der für ausge­wählte Projekte der Kranken­ver­sor­gung einge­setzt wird. So konnten im Laufe der Zeit schon ein Outdoor­roll­stuhl, Spiele, Handpup­pen und weitere Materia­lien angeschafft werden, deren Finan­zie­rung ohne die Stifte­samm­lung nicht so einfach möglich gewesen wäre“, betont Prof. Jatzwauk.

Erlöse zuguns­ten der Autis­mus­am­bu­lanz

Der große Erfolg führte zuletzt sogar zu einer Änderung der Vergü­tungs­re­geln, sodass ab 2017 anstatt ursprüng­lich zwei Cent nur noch ein Cent pro Stift vergü­tet wird. Neben dem Bereich für Umwelt­schutz unter­stützt auch die Stiftung Hochschul­me­di­zin Dresden, die gezielt Projekte zur Verbes­se­rung von Kranken­ver­sor­gung, Lehre und Forschung fördert, die Sammlung der Stifte. Um Besuchern, Patien­ten und Mitar­bei­tern ausrei­chend Anlauf­stel­len zu bieten, stehen in den Häusern des Unikli­ni­kums insge­samt 79 gut erreich­bare Boxen bereit. Darüber hinaus werden auch bei exter­nen Partnern wie Schulen, Kinder­gär­ten und Unter­neh­men Stifte für das Univer­si­täts­kli­ni­kum gesam­melt. Nachdem zuletzt Thera­pie­ma­te­ria­lien im Wert von 395 Euro – das entspricht rund 19.750 gesam­melte Stifte – für die Traumaam­bu­lanz der Klinik für Kinder- und Jugend­psych­ia­trie und psycho­the­ra­pie finan­ziert werden konnten, sollen weitere Erlöse der Sammel­bo­xen zuguns­ten der klini­kums­in­ter­nen Autis­mus­am­bu­lanz gehen.

Quelle: idw