Mythos 1: Teer ist eine spezifische Substanz, die Zigaretten beigemischt wird
Fakt: Teer ist kein spezifischer Zusatzstoff im Tabak. Wissenschaftlich betrachtet ist Teer die Gewichtsmessung der festen und flüssigen Rückstände im Zigarettenrauch nach Abzug von Nikotin und Wasser.
Der bräunliche Zigarettenteer besteht aus einer Mischung von Substanzen, darunter Kohlenwasserstoffe, Phenole und Schwermetalle. Einige dieser enthaltenen Chemikalien sind gesundheitsschädlich und können zu rauchbedingten Krankheiten führen.
Es besteht wissenschaftlicher Konsens darüber, dass „Teer“ kein präziser Indikator für Risiken oder mögliche Schäden durch Tabakerzeugnisse ist und dass die Angabe von „Teer“-Messwerten für Verbraucherinnen und Verbraucher irreführend sein kann. Aus diesem Grund wurden die Angaben zum Teergehalt von den Zigarettenverpackungen entfernt.
Mythos 2: Die Menge an Teer in einer Zigarette gibt an, wie schädlich sie ist
Fakt: Bei Teer betrachtet man lediglich ein Gewicht eines Gemisches, ohne Berücksichtigung der Zusammensetzung der Substanzen im Gemisch. Durch diese alleinige Gewichtsbetrachtung ist die Teermessung wenig sinnvoll, da eine reine Gewichtsangabe weder Aufschluss über die Zusammensetzung der Rückstände noch über die gesundheitliche Schädlichkeit gibt.
Beim Vergleich von Tabakerzeugnissen ist es wichtiger, den Gehalt an einzelnen Giftstoffen im Rauch oder Aerosol zu analysieren. Welche Chemikalien spezifisch enthalten sind, gilt als relevant für die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens.
Beim Rauchen von Zigaretten werden Tausende von Chemikalien freigesetzt, von denen etwa 100 als schädliche und potenziell schädliche Bestandteile eingestuft wurden. Es sind diese Chemikalien, die mit rauchbedingten Krankheiten in Verbindung gebracht werden.
Mythos 3: Tabakerhitzer und E‑Zigaretten erzeugen ebenfalls Teer
Fakt: Das Aerosol von E‑Zigaretten oder erhitzten Tabakprodukten ist fundamental anders als der Rauch bei herkömmlichen Zigaretten. Da diese Produkte den Tabak nicht verbrennen, produzieren sie ein Aerosol mit 95 % weniger schädlichen und potenziell schädlichen Bestandteilen, im Vergleich zu einer Zigarette.
Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Alternativen zum Rauchen risikolos sind. E‑Zigaretten und Tabakerhitzer enthalten weiterhin Nikotin, was suchterzeugend ist. Der Wechsel auf verbrennungsfreie Produkte könnte aber für Raucherinnen und Raucher, die nicht mit dem Rauchen aufhören, eine sinnvolle Option entsprechend dem Konzept der Schadensminderung darstellen.
Für den Vergleich von Tabakerzeugnissen muss die Zusammensetzung der Rückstände genau betrachtet werden. Wissenschaftlich fundierte verbrennungsfreie Produkte sind so konzipiert, dass ihre Aerosole weniger Schadstoffe enthalten als Zigaretten und sich die Zusammensetzung der Rückstände grundlegend von derer von Zigaretten unterscheidet.