Ein lesbisches Paar
Lesbi­sche und bisexu­elle Pflegende sollen üner eine gerin­gere Lebens­er­war­tung verfü­gen. Bild: © Mauricio Jordan De Souza Coelho | Dreamstime.com

In der Nurses’ Health Study II galt es unter mehr als 90.000 in der Pflege tätigen Frauen zu ermit­teln, ob es gravie­rende Unter­schiede hinsicht­lich der Lebens­er­war­tung gibt.

Jetzt scheint die Auswer­tung der Studi­en­ergeb­nisse eine umfas­sende Evidenz zu liefern, dass lesbi­sche und bisexu­elle Frauen im Vergleich zu hetero­se­xu­el­len Frauen syste­ma­tisch gesund­heit­lich benach­tei­ligt sind.

Lebens­er­war­tung bei lesbi­schen Paaren: Ungleich­hei­ten bei Stress

Diese Ungleich­hei­ten würden unter anderem auf die chroni­sche und kumula­tive Exposi­tion gegen­über Stress­fak­to­ren wie zwischen­mensch­li­che und struk­tu­relle Stigma­ti­sie­rung zurück­ge­hen – so die Studie.

Die Stress­fak­to­ren förder­ten und verstärk­ten über die gesamte Lebens­zeit hinweg einen schlech­ten Gesund­heits­zu­stand, der sich dann in einem ganzen Spektrum von Erkran­kun­gen nieder­schlage, die mit zuneh­men­dem Alter immer ausge­präg­ter würden.

Unter­sucht wurden für die Nurses’ Health Study II zwischen den Jahren 1945 und 1964 geborene Pflegende, die 1989 in den Verei­nig­ten Staaten für die Studie rekru­tiert und anschlie­ßend bis April 2022 nachbe­ob­ach­tet wurden. Ihre sexuelle Orien­tie­rung sei 1995 erfasst worden.

Stress­fak­to­ren und Ursachen

Für 90.833 (78 Prozent) von 116.149 Teilneh­me­rin­nen lagen dem Bericht zufolge valide Daten zur sexuel­len Orien­tie­rung vor. Von ihnen hätten 89.821 (98,9 Prozent) angege­ben, hetero­se­xu­ell zu sein, während sich 694 (0,8 Prozent) als lesbisch und 318 (0,4 Prozent) als bisexu­ell identi­fi­ziert hätten.

Die meisten der 4.227 berich­te­ten Todes­fälle beträ­fen hetero­se­xu­elle Teilneh­me­rin­nen. Von ihnen seien im Nachbe­ob­ach­tungs­zeit­raum 4.146 Frauen gestor­ben. Das entspre­che einer kumula­ti­ven Morta­li­tät von 4,6 Prozent. Von den lesbi­schen Frauen seien 49 (7,0 Prozent) und von den bisexu­el­len Frauen 32 (10,1 Prozent) gestor­ben.

Im Vergleich zu den hetero­se­xu­el­len Frauen seien die lesbi­schen und bisexu­el­len Teilneh­me­rin­nen im Beobach­tungs­zeit­raum von 1995 bis 2022 früher gestor­ben.

Quelle: Ameri­can Medical Associa­tion