
Wie verläuft der Bewerbungsprozess für die Schweiz ganz konkret?
Diese Spezial-Vermittlungsagenturen sind hilfreich bei dem gesamten Wechselprozess und stehen dem Arbeitnehmer kostenfrei zur Seite. In ausführlichen Vorgesprächen werden die individuellen Bedürfnisse der Kandidaten herausgearbeitet: Region, Art des Spitals, fachliche Schwerpunkte sind wichtig für die Auswahl. Anschließend erstellt die Agentur ein Bewerbungsdossier des Kandidaten und dieses wird ausgewählten Spitälern vorgeschlagen.
Alexander Richter vom Schweiz-Spezialist E‑Recruit aus Hamburg weist daraufhin, dass im Gegensatz zu deutschen Kliniken die Schweizer Spitäler sehr großen Wert auf Vollständigkeit der Bewerbungsunterlagen legen würden. Neben Abschlusszeugnissen und Nachweisen über Fort- und Weiterbildungen sind komplette und lückenlose Arbeitszeugnisse vorheriger Arbeitgeber für eine Berücksichtigung im Auswahlprozess durch die Schweizer Spitäler unabdingbar.
Hospitation: häufig vor Vertragsabschluss in der Schweiz möglich
Sollten Spitäler Interesse am Kandidaten bekunden, erfolgt meist eine direkte Kontaktaufnahme durch das Spital bei dem Bewerber. Es wird nach einem ersten Telefonat bei gegenseitigem Interesse ein Hospitationstag oder gar mehrere Tage in der Schweiz vereinbart. Ziel dieses Verfahrens ist es, ein möglichst realistisches Bild über den Schweizer Arbeitsalltag und die potentiellen Kollegen zu vermitteln und über die dortigen Perspektiven so vollständig wie möglich zu informieren.
Werden sich beide Parteien danach einig, so steht einem Arbeitsvertrag nach Schweizer Recht nichts mehr im Wege. Bei sämtlichen notwendigen Formalitäten für einen Neubeginn in der Schweiz, die dann noch folgen, können die Kandidaten auf die Unterstützung des neuen Arbeitgebers sowie der beauftragten Vermittlungsagentur zählen.
Auf die Frage nach der Zufriedenheit der vermittelten Kandidaten, erwidert Alexander Richter, dass der überwiegende Teil der Arbeits-Exilanten den Schritt in die Schweiz nie bereut habe und nach kleineren anfänglichen Schwierigkeiten im neuen Umfeld sogar das berufliche Glück gefunden habe.
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