Der Corona-Mahner der Nation zieht ein ins Bundeskabinett. Karl Lauterbach, der emsige Sozialdemokrat aus Leverkusen, wird die Geschicke des Bundesgesundheitsministeriums leiten und Nachfolger von Jens Spahn (CDU).
Auf die Vergabe des Gesundheitsressorts war mit Spannung geschaut worden. Viele in der Partei wollten den obersten Corona-Erklärer und SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach im Amt sehen – als selbstverständlich galt das jedoch nicht. Die meisten Bürgerinnen und Bürger hätten sich jedoch gewünscht, dass der nächste Gesundheitsminister vom Fach sei, erklärte Scholz am Montag in Berlin. Und weiter: „Er wird es!“
Lauterbach selbst bedankte sich für das Vertrauen. Er sagte, Impfen sei das zentrale Mittel im Kampf gegen die Coronapandemie, die länger dauern werde als viele meinen. Er kündigte zudem an, es werde keine Kürzungen im Gesundheitssystem geben.
Sein Weg zum Gesundheitsminister
Die SPD erklärt auf ihrer Homepage: „Wir freuen uns darauf, in den nächsten vier Jahren gemeinsam mit ihnen (den Ministern) mehr Fortschritt zu wagen und einen Aufbruch für unser Land zu schaffen. Wir sind sehr stolz auf unser Regierungsteam und natürlich auf unseren Koalitionsvertrag.“
Karl Lauterbach wurde am 21. Februar 1963 in Düren geboren. In Aachen, Texas (USA) und Düsseldorf studierte er Medizin. Er promovierte an der Harvard Universität in Boston, USA. Zwischen 1998 und 2005 war Lauterbach Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE) der Universität zu Köln, seit 1996 Gastdozent an der Harvard School of Public Health in Boston.
In der Zeitspanne zwischen 1999 bis 2005 war er Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. Lauterbach ist seit dem Jahr 2005 Mitglied des Bundestages. Der Öffentlichkeit wurde er gerade in den letzten 20 Monaten bekannt, weil er stetig vor den Gefahren des Coronavirus gewarnt hat und als Hardliner in der Bekämpfung der Pandemie gilt.