Die Bundes­län­der kommen nach wie vor ihrer Verpflich­tung zur Inves­ti­ti­ons­för­de­rung für Kranken­häu­ser nicht nach, das beklagt die Deutsche Kranken­haus­ge­sell­schaft (DKG) auf Grund­lage der neu überar­bei­te­ten Bestands­auf­nahme zur Kranken­haus­pla­nung und Inves­ti­ti­ons­fi­nan­zie­rung in den Bundes­län­dern 2018.

Im Vergleich zum Jahr 2016 hat sich im vergan­ge­nen Jahr kaum etwas an dem Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men verän­dert: Mit rund 2,8 Milli­ar­den Euro aller Bundes­län­der lag das Gesamt­vo­lu­men erneut unter dem Durch­schnitt der Jahre 1991 bis 2017. Der eigent­li­che Inves­ti­ti­ons­be­darf liege deutlich höher, bei mindes­tens sechs Milli­ar­den Euro.

„Wenn die Länder nicht die nötigen Mittel bereit stellen, muss der Bund einsprin­gen“, fordert DKG-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Georg Baum. Auch für bessere Arbeits­be­din­gun­gen in der Pflege seien Inves­ti­tio­nen erfor­der­lich. Auch der erste Vorsit­zende des Marbur­ger Bundes (MB), Rudolf Henke, beklagt die unzuläng­li­chen Kranken­haus­in­ves­ti­tio­nen der Länder: „Die Haushalts­lage der Länder hat sich durch den wirtschaft­li­chen Aufschwung der vergan­ge­nen Jahre erheb­lich verbes­sert. Es gibt daher genug finan­zi­el­len Spiel­raum für die Länder, endlich ihren Inves­ti­ti­ons­ver­pflich­tun­gen für die Kranken­häu­ser in vollem Umfang nachzu­kom­men“, so Henke.

Die Anzahl der Kranken­häu­ser ist deutlich gesun­ken

Insge­samt verdeut­licht der Bericht, dass der Kranken­haus­be­reich einem tiefgrei­fen­den Wandel unter­liegt: Die Anzahl der Kranken­häu­ser ist von 1991 bis 2016 um knapp 20 Prozent von 2.411 auf 1.951 Häuser gesun­ken. Auch die Zahl der Betten wurde in diesem Zuge stark reduziert, zugleich steht dem ein erheb­li­cher Anstieg auf 19,5 Millio­nen statio­näre Behand­lungs­fälle im Jahr 2016 gegen­über (1991: 14,6 Millio­nen Behand­lungs­fälle). Teils erheb­li­che Unter­schiede sind in den Bundes­län­dern bei den Förder­mit­teln zu verzeich­nen. So bildet Sachsen-Anhalt das Schluss­licht sowohl was die Förder­mit­tel pro Fall (71,35 Euro in 2016) als auch bei den Förder­mit­teln je Bett in (3.184,99 Euro in 2016) anbelangt.

Die Bestands­auf­nahme wurde von der DKG in enger Abstim­mung mit den Landes­kran­ken­haus­ge­sell­schaf­ten erarbei­tet. Die zu verzeich­nende Inves­ti­ti­ons­mi­sere will die DKG in den Beratun­gen der „Konzer­tier­ten Aktion Pflege“ einbrin­gen.

Quelle: DKG, MB