Keine andere Berufs­gruppe hat so viele Corona­vi­rus-Erkran­kun­gen bei den Beschäf­tig­ten zu verzeich­nen wie die Alten­pflege, das spiegeln die Zahlen der Barmer-Branchen­aus­wer­tung wider. Im vierten Quartal vergan­ge­nen Jahres, waren 7,6 je 1.000 Barmer-versi­cher­ten Erwerbs­tä­ti­gen in der Alten­pflege wegen einer COVID-19-Infek­tion krank­ge­schrie­ben. Andere Sozial­be­rufe wie Gesund­heits- und Kranken­pflege, Rettungs­dienst und Geburts­hilfe sowie Erzie­hung, Sozial­ar­beit und Heiler­zie­hungs­pflege waren, mit jeweils 7,3 je 1.000 Betrof­fe­nen, nur knapp dahin­ter.

Prof. Dr. Chris­toph Straub, Vorstands­vor­sit­zen­der der Barmer Kranken­kasse, bemerkte dazu: „Corona grassiert vor allem in Sozial­be­ru­fen. Deshalb ist es auch dringend erfor­der­lich, dass sich die Beschäf­tig­ten konse­quent impfen lassen, sobald sie an der Reihe sind und der Impstoff verfüg­bar ist.“

In Arztpra­xen gab es hinge­gen weniger Betrof­fene. Barmer gibt an, dass 5,5 je 1.000 Barmer-Versi­cher­ten wegen COVID-19 krank­ge­schrie­ben wurden.

Noch gerin­ger waren die Fallzah­len in Berei­chen, wo direk­ter Kontakt zu anderen Perso­nen besser vermie­den werden konnte. Zum Beispiel waren in der Metall­ver­ar­bei­tung 4,0 je 1.000 Betrof­fe­nen wegen COVID-19 krank­ge­schrie­ben und im Bereich Werbung und Marke­ting waren es sogar nur 2,5 je 1.000.

Staub erklärt: „Die COVID-19-Fälle sind in den Berufs­bran­chen gerin­ger, in denen sich die Abstands- und Hygie­ne­re­geln tenden­zi­ell leich­ter einhal­ten lassen oder verstärkt Homeof­fice möglich ist.“

BARMER-Branchenauswertung - Krankschreibungen wegen COVID-19
BARMER-Branchen­aus­wer­tung – Krank­schrei­bun­gen wegen COVID-19

Unter­schiede auch bei Dauer der Krank­schrei­bun­gen

Ein ähnli­cher Effekt ist auch bei der Dauer der Krank­schrei­bun­gen zu erken­nen. Laut Straub, sind Beschäf­tigte tenden­zi­ell in den Branchen länger krank­ge­schrie­ben „in denen Homeof­fice kaum oder gar nicht möglich ist.“ Zum Beispiel waren erkrankte Fahrzeug­füh­rer im Schnitt 17,8 Tage arbeits­un­fä­hig, Beschäf­tigte in Werbung und Marke­ting hinge­gen nur 12,7 Tage.

In der Gesund­heits- und Kranken­pflege, Geburts­hilfe und im Rettungs­dienst waren Beschäf­tigte im Schnitt 15,0 Tage arbeits­un­fä­hig und in der Alten­pflege 14,9 Tage.

Dabei ist zu bemer­ken, dass die durch­schnitt­li­che Krank­heits­dauer in Arztpra­xen – 12,1 Tage – und auch in Pflege­be­ru­fen verhält­nis­mä­ßig gering war.

Ein mögli­cher Grund dafür ist, laut Barmer, dass Berufs­tä­tige in diesen Berei­chen wegen ihrer wichti­gen Rolle im Kampf gegen das Corona­vi­rus ihre Kolle­gin­nen und Kolle­gen schnellst­mög­lich wieder unter­stüt­zen wollen.

Quelle: Barmer