Pilzkultur
Licht­hei­mia corym­bi­fera in Labor­kul­tur. Der sehr ursprüng­li­che Pilz löst schwere, häufig tödli­che Infek­tio­nen aus. Bild: HKI/Katrin Haupt

Um den Austausch zwischen prakti­zie­ren­den Ärzten und Infek­ti­ons­for­schern voran­zu­trei­ben, haben sich das Natio­nale Referenz­zen­trum für Invasive Pilzin­fek­tio­nen (NRZMyk) in Jena und das Kölner Infek­ti­ons­re­gis­ter FungiScope nun zusam­men­ge­tan.

Pilzin­fek­tio­nen betref­fen häufig die schwächs­ten Patien­ten in unseren Kranken­häu­sern: Krebs­pa­ti­en­ten, Patien­ten auf der Inten­siv­sta­tion oder solche, die gerade eine Trans­plan­ta­tion hinter sich haben. Doch gerade bei diesen Patien­ten sind Pilzin­fek­tio­nen schwer zu erken­nen und enden häufig tödlich. Bisher ist viel zu wenig über die Verbrei­tung der Erreger bekannt. Und auch, welche Fakto­ren das Infek­ti­ons­ri­siko eines Patien­ten erhöhen, ist nicht ausrei­chend geklärt.

Was benötigt wird, sind genauere Daten und ein besse­res Verständ­nis, um diese Infek­tio­nen schnel­ler erken­nen und erfolg­reich behan­deln zu können. Um den Kennt­nis­stand zu Pilzin­fek­tio­nen möglichst rasch zu verbes­sern, haben sich nun zwei zentrale Einrich­tun­gen zusam­men­ge­tan: das Natio­nale Referenz­zen­trum für Invasive Pilzin­fek­tio­nen (NRZMyk) am Jenaer Leibniz-Insti­tut für Natur­stoff-Forschung und Infek­ti­ons­bio­lo­gie – Hans-Knöll-Insti­tut und das einzige weltweite Regis­ter für seltene Pilzin­fek­tio­nen FungiScope, das von der Infek­tio­lo­gie der Unikli­nik Köln gelei­tet wird.

Bei der Arbeit von FungiScope geht es um die Weiter­gabe wertvol­ler Erfah­run­gen: Ärzte aus derzeit 62 Ländern bringen Daten aus der Behand­lung von Patien­ten mit selte­nen Pilzin­fek­tio­nen ein. „Mit dieser Koope­ra­tion werden wir zukünf­tig wertvolle klini­sche Daten zu den selte­nen Pilzin­fek­tio­nen, die am NRZMyk diagnos­ti­ziert werden, syste­ma­tisch in einer Daten­bank erfas­sen und damit eine bessere Daten­ba­sis erlan­gen, als wir sie je hatten“, freut sich Prof. Oliver Kurzai, Leiter des NRZMyk.