Kalte Wickel wirken unterschiedlich
Bei Verstauchungen, Prellungen und Verbrennungen sowie zur Fiebersenkung und Durchblutungssteuerung stellen kalte Wickel eine hilfreiche Behandlungsmethode dar. Egal ob im Heim oder Zuhause, ein kalter Wickel kann auf unterschiedlichste Weisen wirken. Je nach Art der Anwendung ruft ein kalter Wickel folgende Reaktionen beim Patienten hervor:
- Durch einen lang anhaltenden Kältereiz wird eine Vasokonstriktion der Blutgefäße erzeugt. Bei Prellungen kann dadurch die Durchblutung reduziert werden.
- Kalte Auflagen können auch den umgekehrten Fall bewirken. Durch einen kurzen, aber intensiven Kälteeinfluss wird die Durchblutung gesteigert und der Organismus zur eigenen Wärmeproduktion angeregt.
- Kalte Wickel sind gerade bei hoher Körpertemperatur beliebt, da der Organismus seine übermäßige Wärme nach außen abgeben kann. Hierbei gilt das Prinzip der Verdunstungskälte bei einem feuchten und mäßig temperierten Wickel.
Kalte Wickel und Quark zur Fiebersenkung
Bei Fieber hat sich der Wadenwickel als bewährtes Mittel zur Fiebersenkung herausgestellt. Hierbei ist zu beachten, dass die Wickel nur bei angenehmer Raumtemperatur und geschlossenem Fenster anzuwenden sind. Das Innentuch wird mit lauwarmem Wasser übergossen und ausgewrungen. Anschließend wickelt man es um die Waden des zugedeckten Patienten und wiederholt dies mit Mittel- und Außentuch. Sollten die Füße des Patienten während der Behandlung kalt werden, so ist diese schleunigst abzubrechen. Es wird zusätzlich empfohlen, eine Zitrone in das warme Wasser auszudrücken. Die Wadenwickel sind nach 10 Minuten zu wechseln und können im Normalfall drei Mal in Folge angewendet werden. Allerdings immer unter der Prämisse, den Patienten nicht unbeobachtet zu lassen.
Eine Alternative zum Wadenwickel ist die kalte Quarkauflage, die zudem auch bei Verstauchungen und Prellungen schmerzlindernd wirkt. Der Quark wird großzügig auf der entsprechenden Körperstelle verteilt und mit etwas Haushaltspapier oder einer Mullkompresse bedeckt. Anschließend wird die Stelle mit den drei Tüchern verbunden.Der Quark sollte dabei Zimmertemperatur haben. Diesen Wickel kann der Patient täglich ein bis zwei Stunden tragen und sogar über Nacht anbehalten. Der Quark trocknet dabei ein, sodass er nach der Abnahme leicht entfernt werden kann. Die Wirkung ist sofort zu spüren. Durch den Quark wird dem Körper die Hitze entzogen, das Spannungsgefühl lässt nach und die Entzündung geht zurück. Ein Quarkwickel ist auch im Sommer bei Hautrötungen oder Sonnenbrand eine empfehlenswerte Lösung.
Für die kalte Jahreszeit sind wärmende Wickel sinnvoll. Lest hier unsere Anleitung für einen heißen Kartoffelwickel. Weitere Infos gibt es im ersten Teil unserer „Wickel und Auflagen“-Serie.