Für viele medizinische und pflegerische Wundfachexperten stellt der jeweils letzte Donnerstag im November bereits seit Jahren ein fester Termin im alljährlichen Fortbildungskalender dar: Denn an diesem Tag bezieht der Interdisziplinäre WundCongress (IWC) Platz in den Kölner Sartory-Sälen und öffnet für rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet seine Pforten.
Auch in diesem Jahr hat der Veranstalter – das in Köln ansässige Fortbildungsinstitut PWG-Seminare – hierzuwieder ein reichhaltiges Programm geschnürt: Neben den Vorträgen im eigentlichen Hauptprogramm, für das einige bekannte Referenten und Referentinnen, wie zum Beispiel Frau Kerstin Protz von der Uniklinik Hamburg-Eppendorf (UKE), gewonnen werden konnten und der begleitenden Fachmesse, die sich über zwei Ebenen erstreckte und an der sich über 50 Unternehmen beteiligten, hatten die Kongressbesucher auch die Möglichkeit an verschiedenen, parallel verlaufenden Satellitensymposien und Workshops teilzunehmen.
Wundversorgung 4.0 – die Zukunft beginnt heute
Das Hauptprogramm des IWC, das in diesem Jahr unter dem Motto „Wundversorgung 4.0 – die Zukunft beginnt heute“ stand, wurde von PD Dr. Gunnar Riepe, Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie aus Boppard und Chefarzt am Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, eröffnet. In seinem Vortrag nahm Dr. Riepe die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder „back to the roots“ und zeigte auf, wie altbekannte Techniken und fast vergessene Mittel (Stichwort: Zinkleimverband) eine Renaissance erfahren können.
Fundierte Studiendaten – flott und praktisch präsentiert – bestimmten die nächsten Beiträge, gehalten von Kerstin Protz (Hamburg) und Prof. Dr. Joachim Dissemond (Essen). Ihnen folgte am Nachmittag Dr. Sigrund Dieberg und Dr. Kerstin Garbrock, beides Fachärztinnen im Dienste des MDK Nordrhein, die in ihrem gemeinsam gehaltenen Vortrag versuchten, mit einigen Missverständnissen aufzuräumen. In der anschließenden Diskussion konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre eigenen Erfahrungen mit der Prüfbehörde und den Kassen dagegenhalten.
Der nächste Redebeitrag wurde von Jörg Schmengler (BGW, Bezirksstelle Delmenhorst) gehalten, der über den Arbeitsschutz referierte.
Der letzte Beitrag im Hauptprogramm gehörte Inga Hoffmann-Tischner und Nadja Schollmeier. Zunächst nahm Frau Hoffmann-Tischner die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit auf eine typische Tour ihres ambulanten Pflegedienstes und erläuterte dabei anschaulich die Probleme der häuslichen Wundversorgung, um dann auf Frau Schollmeier überzuleiten, die in Form einer künstlerischen Darbietung die Sicht der Patienten darbot.
Zahlreiche Zusatzprogramme begleiteten den Kongress
Nicht weniger spannend verhielt es sich in den Satellitensymposien, die entweder ein einzelnes Thema behandelten, wie zum Beispiel die Anwendung von Silber in der Wundversorgung oder die Prävention von Nadelstichverletzungen, oder gleich mehrere Fragestellungen ansprachen.
Auch hierfür konnten wieder namhafte Referentinnen und Referenten gewonnen werden, wie zum Beispiel Dr. Alexander Risse (Dortmund), Werner Sellmer (Hamburg), Dr. Karl-Christian Münter (Hamburg), Björn Jäger (Lingen) oder Anita Mysor (Straelen).
Neben diesen Satellitensymposien, die unter der Schirmherrschaft der Unternehmen L+F Medizinprodukte, Lohmann & Rauscher, ConvaTec sowie der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) standen, fanden zudem zwei Inselworkshops von Urgo beziehungsweise dem Wundzentrum Langenselbold und dem Wundversorgungszentrum Mittelhessen statt, in denen an verschiedenen Stationen der Umgang mit neuen Produkten eingeübt werden konnte.
Interdisziplinärer WundCongress 2019 – Save the date
Der Interdisziplinäre WundCongress (IWC) hat also wieder einmal viel zu bieten gehabt. Der Termin für den nächsten Kongress steht bereits fest: Im kommenden wird der IWC am Donnerstag, den 28.11.2019 stattfinden. Weitere Informationen hierzu gibt es unter: www.wundcongress.de