Wäsche von Patientenbetten als Quelle nosokomialer Infektionen
Benutzte Patientenbetten sind durch zahlreiche Studien als Quelle nosokomialer Infektionen identifiziert, dabei kommt auch der mikrobiellen Kontamination der Laken, Bettbezüge, Kopfkissen und Decken eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu (siehe: AWMF-Leitlinien-Register Nummer 029/023). Generell gilt, dass die Bettwäsche nach jedem Patientenwechsel mit sicheren und reproduzierbaren Verfahren desinfizierend aufbereitet werden muss. Bei der Festlegung der Waschfrequenz von Einziehdecken, Kopfkissen und Laken über die Dauer des Aufenthaltes hinweg ist zu berücksichtigen, dass jedem Patient oder Bewohner ein Recht auf ein sauberes und keimfreies Bett zusteht. Abseits des obligatorischen und periodischen Bettwäschewechsels sollte daher der Grad der Verschmutzung und die Art der Erkrankung insbesondere bei bekannter Infektion oder Kolonisation mit multiresistenten Erregern und deren Auswirkungen (Verschmutzungen/Kontaminierungen zum Beispiel durch Blut, Kot, Urin, Speichel und Schweiß) genau beobachtet werden und ausschlaggebend für zusätzliche Wäschewechsel sein. Von einer erhöhten Kontaminationsgefahr ist unter anderem bei Patienten mit Wundinfektionen, Pneumonien mit produktivem Husten, Harnweginfektionen, Inkontinenz, Darminfektionen auszugehen.
Erhöhte Wechselintervalle
Aber: neben der optischen Sauberkeit gilt es auch Infektionsketten zu unterbrechen bzw. eine Rekolonisation zu verhindern. Evident ist dies insbesondere bei Patienten, die an einer Infektionskrankheit leiden, beziehungsweise mit multiresistenten Erregern kolonisiert sind. Der jeweilige Infektionsstatus des Patienten, bzw. Bewohners ist hierbei unbedingt zu beachten. Bestehen bereits bei der Aufnahme der Krankenhauspatienten oder Altenheimbewohner sogenannte Screening-Prozeduren (zum Beispiel MRSA-Screening), sollten diese in den organisatorischen Rahmenbedingen und Vorgaben zum Wechselintervall der Laken, Bettbezüge, Kopfkissen und Decken berücksichtigt werden.