Für die Studie wurden 1.000 erwach­se­nen Rauche­rin­nen und Rauchern in und 200 Nutze­rin­nen und Nutzer von E‑Zigaretten und Tabak­er­hit­zern befragt, die von der Zigarette auf diese verbren­nungs­freien Alter­na­ti­ven umgestie­gen sind.

Nutze­rin­nen und Nutzer von E‑Zigaretten und Tabak­er­hit­zern gaben rückbli­ckend sehr ähnli­che Barrie­ren zu denen von aktuel­len Rauche­rin­nen und Rauchern an, die vor ihrem Umstieg einen Rauch­stopp verhin­dert hatten:

  • ‚Ich rauche gerne‘ war mit 50 Prozent damals die größte Barriere,
  • gefolgt von ‚Gewohn­hei­ten und Rituale‘ (45 Prozent) sowie
  • ‚zu viele rauchende Perso­nen im Umfeld‘ (35 Prozent).

Der vollstän­dige Verzicht auf Tabak- und Nikotin­pro­dukte ist stets die beste Option für die Gesund­heit, jedoch könnte der Wechsel auf verbren­nungs­freie und somit schad­stoff­re­du­zierte Alter­na­ti­ven gerade auch für Rauche­rin­nen und Rauchern, die gerne rauchen und deswe­gen nicht aufhö­ren, eine Maßnahme entspre­chend dem Konzept der Schadens­min­de­rung (Harm Reduc­tion) darstel­len.

Wahrneh­mung und Infor­ma­ti­ons­grad sind entschei­dend

Bei einer deutli­chen Mehrheit der aktuel­len Rauche­rin­nen und Rauchern zeigte sich aller­dings laut Studie ein hoher Infor­ma­ti­ons­be­darf hinsicht­lich dieser Alter­na­ti­ven sowie deren Schadens­po­ten­zial im Vergleich zu Zigaret­ten.

So wussten nur 18 Prozent der befrag­ten Rauche­rin­nen und Raucher, dass die Schäd­lich­keit der Verbren­nungs­pro­dukte des Tabaks die primäre Ursache rauch­be­ding­ter Krank­hei­ten ist, und nicht Nikotin.

Nikotin macht abhän­gig, ist aber nicht verant­wort­lich für die rauch­be­ding­ten Erkran­kun­gen. Nutze­rin­nen und Nutzer von E‑Zigaretten und Tabak­er­hit­zern waren hier signi­fi­kant besser infor­miert (41 Prozent).

Raucher
Abbil­dung 1: Infor­ma­ti­ons­stand zur Schäd­lich­keit von Zigaret­ten. Die jewei­li­gen Gruppen wurden gefragt: „Welche Substanz(en) im Zigaret­ten­rauch verur­sa­chen primär rauch­be­dingte Krank­hei­ten?“; Angaben in Prozent Bild: PMI

Auch schät­zen 67 Prozent der Rauche­rin­nen und Rauchern das gesund­heit­li­che Risiko von E‑Zigaretten und Tabak­er­hit­zern als mindes­tens gleich hoch wie das von Zigaret­ten ein.

Ledig­lich 21 Prozent schät­zen das entspre­chende Risiko niedri­ger ein, was im Einklang mit der aktuel­len Fachli­te­ra­tur steht.[1],[2],[3] Nutze­rin­nen und Nutzer von E‑Zigaretten und Tabak­er­hit­zern waren mit 82 Prozent deutlich besser über das relative Gesund­heits­ri­siko von E‑Zigaretten und Tabak­er­hit­zern im Vergleich zu Zigaret­ten infor­miert.

Und diese Wahrneh­mung war von großer Bedeu­tung: Für 88 Prozent derje­ni­gen Nutze­rin­nen und Nutzer von E‑Zigarette und Tabak­er­hit­zer, die das Schadens­po­ten­zial niedri­ger einschätz­ten, war genau dies ein ausschlag­ge­ben­der Grund für den Umstieg.

Dual Use-Phase geht einher mit gerin­ge­rem Zigaret­ten­kon­sum

In der nicht-reprä­sen­ta­ti­ven Stich­probe haben 90 Prozent der Nutze­rin­nen und Nutzer von E‑Zigaretten und Tabak­er­hit­zern vor dem Umstieg drei Jahre oder länger geraucht. 51 Prozent der Befrag­ten gaben an, vor dem Umstieg auf verbren­nungs­freie Alter­na­ti­ven eine Phase des „Dual Use“ durch­lau­fen zu haben, in der Zigaret­ten und verbren­nungs­freie Produkte gleich­zei­tig genutzt wurden.

Für nahezu die Hälfte dauerte diese Phase drei bis sechs Monate. Auffäl­lig ist: Der Zigaret­ten­kon­sum wurde in dieser Zeit von nahezu allen Nutze­rin­nen und Nutzer reduziert (96 Prozent).

Aufklä­rung als Schlüs­sel für eine infor­mierte Entschei­dung

Die Ergeb­nisse der Befra­gung von Nutze­rin­nen und Nutzern von E‑Zigaretten und Tabak­er­hit­zern, die von der Zigarette umgestie­gen sind, unter­streicht sowohl das Poten­zial als auch die Notwen­dig­keit von Aufklä­rung.

Dieser Gruppe halfen Infor­ma­tio­nen zum niedri­ge­ren relati­ven Schadens­po­ten­zial von verbren­nungs­freien Alter­na­ti­ven, um Barrie­ren des Rauch­stopps zu überwin­den und das Zigaret­ten­rau­chen hinter sich zu lassen. Unter Rauche­rin­nen und Rauchern stellen Fehlein­schät­zun­gen zu alter­na­ti­ven Nikotin­pro­duk­ten eine Barriere für den Umstieg dar und zemen­tie­ren damit die mit Abstand schäd­lichste Form des Nikotin­kon­sums: Das Zigaret­ten­rau­chen.

Hier geht es zu den Ergeb­nis­sen der Studie „Barrie­ren des Rauch­stopps 2023“.

Quellen:

  1. McNeill, A, Simona­vičius, E, Brose, LS, Taylor, E, East, K, Zuikova, E, Calder, R and Robson, D (2022). Nicotine vaping in England: an evidence update inclu­ding health risks and percep­ti­ons, Septem­ber 2022. A report commis­sio­ned by the Office for Health Impro­ve­ment and Dispa­ri­ties. London: Office for Health Impro­ve­ment and Dispa­ri­ties.
  2. Tattan-Birch H, Hartmann-Boyce J, Kock L, Simona­vicius E, Brose L, Jackson S, Shahab L, Brown J. Heated tobacco products for smoking cessa­tion and reducing smoking preva­lence. Cochrane Database of Syste­ma­tic Reviews 2022, Issue 1. Art. No.: CD013790. DOI: 10.1002/14651858.CD013790.pub2.
  3. Mallock N, Böss L, Burk R, Danzi­ger M, Welsch T, Hahn H, Trieu HL, Hahn J, Pieper E, Henkler-Stephani F, Hutzler C, Luch A. Levels of selec­ted analytes in the emissi­ons of „heat not burn“ tobacco products that are relevant to assess human health risks. Arch Toxicol. 2018 Jun;92(6):2145–2149. doi: 10.1007/s00204-018‑2215‑y. Epub 2018 May 5. PMID: 29730817; PMCID: PMC6002459.