Ob Laser-Radar im Hut, individuelle Prothesen aus dem 3D-Drucker oder Open Source Add-Ons für Rollstuhlfahrer: Die Gewinnerprojekte des Wettbewerbs „Light Cares“, der vom Bundesforschungsministerium ausgerufen wurde, entwickeln Hilfsmittel, die den Alltag von Menschen mit Behinderung erleichtern. Dafür sollen die neuen Do-it-Yourself-Werkzeuge und Materialien in offenen Werkstätten genutzt werden. Die Projekte mit ihren innovativen Lösungen können im Oktober 2017 auf der Rehacare in Düsseldorf ausprobiert werden. Zudem werden am Stand Hilfsmittel direkt vor Ort ausgedruckt und hergestellt.
Unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ arbeiten in den Light Cares-Projekten Menschen mit Behinderung, Forscher aus Unternehmen und Instituten sowie Maker aus öffentlich zugänglichen Werkstätten (sogenannte FabLabs oder MakerSpaces) direkt zusammen. Das Ziel: Mit Hilfe der neuen Werkzeuge des Lichts wie Laserscanner, Lasercutter, 3D-Drucker & Co. sollen sich Menschen mit Behinderung ihre passgenauen Hilfsmittel für ein selbstbestimmtes Leben eigenständig herstellen können.
Die Baupläne stehen jedem zur Verfügung
Eine weitere Besonderheit: Die Daten aus den Projekten, wie beispielsweise Baupläne oder 3D-Modelle, werden in gängigen Internetplattformen nach dem Open Source-Prinzip für jeden frei zur Verfügung gestellt. So können sich Interessierte die Daten herunter laden, um sie für ihre eigenen Projekte zu nutzen und weiterzuentwickeln. So können sich beispielsweise Rheumapatienten die Baupläne von Schreibhilfen im Web herunter laden, sie individuell nach ihren Bedürfnissen anpassen und mit dem 3D-Drucker ausdrucken.
Die auf der Rehacare vorgestellten Projekte sind die Gewinnerprojekte des Wettbewerbs „Light Cares – Photonische Technologien für Menschen mit Behinderung“ und werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt einer Million Euro gefördert. Der Wettbewerb ist Anfang 2016 gestartet. Die ersten Projekte wurden im Sommer 2017 abgeschlossen, die letzten Projekte beenden ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeiten Mitte bzw. Ende 2018. Sie alle werden vom BMBF im Rahmen des Programmes „Photonik Forschung Deutschland“ gefördert.
Quelle: idw