Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Niedersachsen – diese Bundesländer verfügen bereits über eine Pflegekammer, in Brandenburg steht sie ebenfalls zur Diskussion. Auch in Hessen steht das Thema Pflegekammer schon seit längerer Zeit oben auf der landespolitischen Agenda. Nun soll ab Juni 2018 eine Online-Befragung stattfinden, bei der alle beruflich Pflegenden nach ihrer Meinung zu einer Pflegekammer befragt werden sollen.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Südwest begrüßt, dass die Landesregierung diese Maßnahme ergreift. Der Prüfauftrag sei bereits im Koalitionsvertrag vereinbart gewesen. Ab dem 1. Juni wird die Befragung gestartet und im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration von dem Hessischen Statistischen Landesamt durchgeführt. Dazu werden alle Krankenhäuser, ambulante Dienste und stationäre Einrichtungen angeschrieben, ebenso wie Aus- und Weiterbildungsstätte. Andrea Kiefer, Vorsitzende des DBfK Südwest, appellierte an die Fachkräfte, die Befragung wahrzunehmen: „Wir müssen diese einmalige Chance nutzen, auch wenn sie sehr kurzfristig daher kommt“, so Kiefer.
Rund 1,3 Millionen Pflegefachkräfte zählt Deutschland. Zunehmend wird in den einzelnen Bundesländern darüber diskutiert, ob für sie eine Pflegekammer eingerichtet werden soll. In drei Bundesländern ist sie bereits etabliert, in Bayern hat man sich für ein Alternativmodell – die „Vereinigung der Pflegenden in Bayern“ – entschieden. Neben Brandenburg und Hessen wird auch in Nordrhein-Westfalen eine Entscheidung bezüglich einer Pflegekammer erwartet. Laut Koalitionsvertrag solle sie errichtet werden, wenn die beruflich Pflegenden dies wollen. Eine Unterschriftensammlung für die Errichtung einer Kammer hat es bereits im September 2017 im Rahmen der Online-Petition „Pflegekammer NRW jetzt!“ gegeben, eine Befragung unter den beruflich Pflegenden wird noch erwartet.
Quelle: DBfK