Wie der Deutsche Hebammenverband (DHV) am Dienstag mitteilte, wird das zunächst im Mai abgelehnte Angebot der Krankenkassen zum Ausgleich der Prämienerhöhung nun doch angenommen. Nach eingehender Prüfung gäbe es hierzu keine Alternative.
Das ursprüngliche Angebot wurde mittlerweile modifiziert. So wurde die Vergütung der Beleghebammen im Schichtdienst nach oben korrigiert. Weiterhin wurde das Angebot um einen Zuschlag ergänzt. Dieser ergibt sich aus der ab Juli dieses Jahres geltenden gesetzlichen Neuregelung des SGB V und soll im Juli 2015 von einem noch zu verhandelnden sogenannten Sicherstellungszuschlag abgelöst werden.
Im Gegenzug verzichtet der Verband auf ein Schiedsstellenverfahren. Der Verband erklärte, dass ein solches Verfahren die Ausgleichzahlungen für die Hebammen um weitere Monate verzögern und deren finanzielle Belastung damit zunehmend verschärfen würde. Im Moment tragen die Hebammen die Kosten der um 20% auf 5.091 Euro angestiegenen jährlichen Haftpflichtprämie alleine. Ein schneller Ausgleich durch die Krankenkassen ist damit notwendig, um nicht weitere Hebammen aus dem Beruf zu drängen.
„Wir fordern jedoch weiterhin eine strukturelle Lösung der Haftpflichtproblematik. Die Zuschläge helfen nur kurzfristig. Wir brauchen aber eine Lösung, um die Versorgung mit Hebammenhilfe auch langfristig zu sichern und Frauen die im Sozialgesetzbuch garantierte Wahlfreiheit des Geburtsortes zu ermöglichen“, meint Martina Klenk, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes.
Der Abschluss mit dem GKV-Spitzenverband gilt nun rückwirkend ab Juli 2014 für ein Jahr und wird im Juli 2015 vom Sicherstellungszuschlag abgelöst. Dieser soll dann allen freiberuflich in der Geburtshilfe tätigen Hebammen zugute kommen. Damit bleibt jedoch die Schwangeren- und Wochenbettversorgung weiterhin ungesichert.
„Wir wollen bei den kommenden Verhandlungen zum Sicherstellungszuschlag deutliche Verbesserungen bei der Vergütung aller Hebammengruppen erreichen“, so Katharina Jeschke, Präsidiumsmitglied des DHV.
Der Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands (BfHD) hat das Angebot des GKV-Spitzenverbandes bereits in der letzten Woche angenommen.