Grippeimpfung
Das Robert Koch-Insti­tut empfiehlt die Grippe­imp­fung für das Perso­nal in medizi­ni­schen und pflege­ri­schen Einrich­tun­gen. Bild: Thunderstock17 | Dreamstime.com

In der Grippe-Saison 2023/24 haben sich 58 Prozent der Klinik­mit­ar­bei­ten­den gegen Influ­enza impfen lassen. Das geht aus einer Befra­gung des Robert Koch-Insti­tuts hervor.

Befragt wurden neben dem Pflege­per­so­nal und der Ärzte­schaft auch die Verwal­tung, Thera­peu­ten, medizi­nisch-techni­sches Perso­nal, Labor­per­so­nal sowie Reinigungs‑, Küchen- und hauswirt­schaft­li­ches Perso­nal.

Unter­schiede zwischen den Geschlech­tern

Zwischen den verschie­de­nen Berufs­grup­pen zeigen sich deutlich Unter­schiede in der Impfquote. Während über 80 Prozent der Ärzte­schaft eine Grippe­imp­fung in Anspruch genom­men hat, hat sich nur etwa die Hälfte der thera­peu­ti­schen und pflege­ri­schen Berufe impfen lassen.

Mit 44 Prozent ist beim Reinigungs‑, Küchen- und hauswirt­schaft­li­che Perso­nal die Impfbe­reit­schaft am niedrigs­ten.

Unter­schiede zeigen sich auch zwischen den Geschlech­tern. Männer (63,8 Prozent) lassen sich häufi­ger gegen Grippe impfen als Frauen (56,8 Prozent).

Ein Faktor ist auch das Alter. Gerade junge Mitar­bei­tende lassen sich weniger impfen. Bei den 18- bis 30-Jähri­gen gibt es eine Impfquote von 35,8 Prozent. Bei den über 60-Jähri­gen lassen sich 81,2 Prozent impfen.

Knapp zwei Drittel des Risiko­per­so­nals lässt sich impfen

Die Befra­gung hat darüber hinaus die Impfquote des Risiko­per­so­nals in den Klini­ken erfasst. Zum Risiko­per­so­nal zählen Klinik­mit­ar­bei­tende, die mindes­tens ein mal pro Woche Kontakt mit vulner­ablen Perso­nen­grup­pen haben. Dazu gehören etwa Patien­ten mit schwe­ren Infek­tio­nen, geria­tri­sche Patien­ten, Pallia­tiv-Patien­ten oder Patien­ten mit schwe­rem Immun­de­fi­zit.

Beim Risiko­per­so­nal haben sich 61,8 Prozent gegen Influ­enza impfen lassen. Zum Vergleich: Bei den Mitar­bei­ten­den, die nicht zum Risiko­per­so­nal gehören, haben sich 55 Prozent impfen lassen. Das heißt die Impfquote des Risiko­per­so­nals ist nur ein bisschen höher.

Notwen­dig­keit der Grippe­imp­fung wird infrage gestellt

Die Befra­gung erhob auch die Gründe gegen eine Grippe­imp­fung. Hier gaben die meisten (22 Prozent) an, dass die Kosten-Nutzen-Abwägung negativ sei. Viele haben die Impfung auch schlicht verges­sen oder keine Zeit dafür gefun­den.

Auch die Neben­wir­kun­gen der Grippe­imp­fung wurde als Grund gegen sie angege­ben. Daneben wurden andere Sorgen und Ängste genannt, die gegen eine Impfung sprechen. So etwa die Sorge vor Arbeits­aus­fall oder der Angst die Impfung könnte eine Grippe­er­kran­kung auslö­sen.

94,8 Prozent des geimpf­ten Perso­nals gaben an, dass sie sich durch die Grippe­imp­fung selbst schüt­zen wollen. 61,4 Prozent möchten das private Umfeld schüt­zen.

Wissens­lü­cken und Unsicher­hei­ten bei Grippe­imp­fung

Im Wesent­li­chen wurde die Impfent­schei­dung durch das Vertrauen in die Sicher­heit und Wirksam­keit der Influ­enza-Impfung beein­flusst.

Hier zeigten sich unter­schied­li­che Wissens­lü­cken bei den Befrag­ten. Demnach gaben viele an, nicht zu wissen, ob eine zeitglei­che Impfung gegen Influ­enza und COVID-19 das Immun­sys­tem überlaste, was falsch ist.

Auch gab es Unsicher­hei­ten bei der Frage, ob eine Grippe­imp­fung Aller­gien auslöse. Auch das ist falsch.

Grippe­imp­fung ist „wichtigste Maßnahme zur Präven­tion“

An der „Online­be­fra­gung von Kranken­haus­per­so­nal zur Influ­enza-Impfung“ (OKaPII-Studie) nahmen 8.351 Mitar­bei­tende aus 72 Kranken­häu­sern teil. Seit 2016 wird die Befra­gung regel­mä­ßig durch­ge­führt. Das RKI empfiehlt Mitar­bei­ten­den in medizi­ni­schen und pflege­ri­schen Einrich­tun­gen jährlich eine Grippe­imp­fung in Anspruch zu nehmen.

In diesen Einrich­tun­gen gebe es einen hohen Anteil vulnerabler Perso­nen und ein hohes Ausbruchs­po­ten­zial, erklärt die Bundes­be­hörde. Die Grippe­imp­fung sei deshalb die wichtigste Maßnahme zur Präven­tion einer Influ­enza-Erkran­kung.

Quelle: RKI