Laut einer Studie haben die Frauen, die dieses Medikament einnahmen, 8.700 Kinder zur Welt gebracht. Doch erst im Dezember 2014 wurde die Ärzte- und Apothekerschaft durch einen offiziellen Warnhinweis, einen sogenannten Rote-Hand-Brief, vor Anomalien bei Neugeborenen gewarnt. Demnach weisen Kinder, die im Mutterleib Valproat (Valproinsäure oder seine Salze) ausgesetzt waren, in bis zu 30 bis 40 % der Fälle eine schwerwiegende Entwicklungsstörung und/oder in ca. 10 % angeborene Missbildungen auf.
Die Bundestagsfraktion der LINKEN fragt deshalb in einer Kleinen Anfrage vom 20. Dezember 2016 die Bundesregierung, wie die Situation um das Medikament Valproat in Deutschland aussieht. Insbesondere wollen die Abgeordneten wissen, wieviele Menschen das Medikament bereits nehmen und welche Erkrankungen bereits aufgetreten sind.
Valproat sollte weiblichen Jugendlichen, Frauen im gebärfähigen Alter oder schwangeren Frauen nur als Reservemittel verschrieben werden, wenn andere Arzneimittel nicht wirksam sind oder nicht vertragen werden. Den französischen Behörden wird angelastet, eine Studie mit Hinweisen auf dieses Fehlbildungsrisiko zurückgehalten zu haben. Auch gegen den Hersteller läuft noch ein Gerichtsverfahren in Frankreich. Am 16. November 2016 entschied das französische Parlament, die Geschädigten zu entschädigen und stattet dafür einen Fonds mit 10 Millionen Euro aus.
Quelle: Deutscher Bundestag