Mit der aktuellen Fortbildungsverpflichtung gemäß § 6 Absatz 10 Rahmenempfehlung ist die Anforderung verbunden, jährlich mindestens zehn Zeitstunden an fachspezifischen Weiterbildungen nachzuweisen. Doch während der Druck am Arbeitsplatz stetig zunimmt, fragen sich viele Fachkräfte: Ist diese Fortbildungsverpflichtung ein unverzichtbares Qualitätsmerkmal oder nur eine zusätzliche Bürde?
Fortbildungspflicht: 10 Zeitstunden pro Jahr – wie bewältige ich den Wissenszuwachs?
Die Pflicht, jährlich mindestens zehn Stunden Fortbildung zu absolvieren, wird durch die Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW) dahingehend konkretisiert, dass der Fortbildungspflicht nachgekommen worden ist, wenn insgesamt 14 Rezertifizierungspunkte pro Jahr erworben wurden. Angesichts der angespannten Personalsituation und des organisatorischen Aufwands sind viele Fachkräfte verunsichert. Es gilt, Präsenzseminare, Onlinekurse oder Workshops in einen ohnehin hektischen Arbeitsalltag zu integrieren. Hinzu kommt, dass sich Wissensfelder in der Wundversorgung zunehmend spezialisieren – von neuer Verbandtechnik sowie neuen Produkten der Wundversorgung bis hin zu interdisziplinären Ansätzen der Zusammenarbeit, wie zum Beispiel im Bereich des sogenannten „scharfen Debridements“.
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Die Frage, welche in diesem Zusammenhang häufig aufgeworfen wird, ob die Fortbildungsverpflichtung ein „Segen oder Fluch?“ sei, ist daher durchaus berechtigt: Einerseits sichert Fortbildung den hohen Qualitätsstandard in der Patientenversorgung, andererseits kann sie als zusätzliche Belastung empfunden werden. Wer jedoch den Mehrwert erkennt und die Angebote bewusst auswählt, profitiert langfristig von einer verbesserten Expertise und einem erweiterten beruflichen Netzwerk.
E‑Learning als Chance: Flexibilität und Zeitersparnis
Eine immer beliebter werdende Möglichkeit, die jährliche Fortbildungsverpflichtung zu erfüllen, stellen E‑Learning-Programme dar. Sie ermöglichen es, orts- und zeitunabhängig am eigenen Wissensstand zu feilen.
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Vorteile von E‑Learning-Programmen:
- Zeitliche Flexibilität: Lernen kann jederzeit stattfinden – ob am Wochenende, nach Feierabend oder während einer Dienstplanlücke.
- Individuelle Lerntempi: Inhalte lassen sich wiederholen, pausieren und gezielt vertiefen.
- Hohe Aktualität: Onlinekurse können schneller an neue wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst werden.
Gerade in Zeiten knapper Personalressourcen und hoher Arbeitsbelastung kann E‑Learning eine praktikable Lösung sein, um dem gesetzlich geforderten Wissenszuwachs gerecht zu werden, ohne den Klinik- oder Pflegealltag zusätzlich zu belasten.
Fazit und Ausblick
Eine verpflichtende Fortbildung mag auf den ersten Blick wie eine Zusatzbelastung wirken. Doch im Kontext moderner Wundversorgung und rasant fortschreitender Erkenntnisse in Medizin und Pflege ist sie unverzichtbar. Denn nur so können die handelnden Protagonisten den anerkannten Stand der Wissenschaft in der Praxis abbilden,. Die jährlich geforderten zehn Zeitstunden – oder 14 Rezertifizierungspunkte nach ICW-Standard – sind deshalb kein bürokratisches Übel, sondern eine Investition in Patientenwohl und eigenes Fachwissen.
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Besonders E‑Learning hat sich als effiziente und zeitflexible Option etabliert. Durch die Verbindung moderner Technik mit interaktiv aufbereiteten Inhalten wird der „Wissenszuwachs“ nicht mehr als Hürde, sondern als Chance verstanden. Um einen breiten Einblick in neueste Entwicklungen zu gewinnen, lohnt zudem der Besuch von Fachkongressen, wie zum Beispiel der Deutsche Wundkongress (DEWU) in Bremen vom 07. bis 09. Mai oder der Interdisziplinären WundCongress (IWC) am 27. November 2025 in Köln.
Kurzum: Wer die Fortbildungsangebote strategisch auswählt, sich inhaltlich fokussiert und digitale Lernformen mit Präsenzterminen kombiniert, wird die jährliche Fortbildungsverpflichtung nicht nur erfüllen, sondern auch nachhaltig von ihr profitieren.
FAQ
Was passiert, wenn ich die Fortbildungsverpflichtung nicht erfülle?
Die Fortbildungsverpflichtung gemäß § 6 Absatz 10 Rahmenempfehlung ist für spezialisierte Leistungserbringer verbindlich. Wird sie nicht eingehalten, kann dies zum einen zu Nachteilen bei der Qualitätssicherung, zu Rückforderung der Entgelte oder im schlimmsten Fall zum Verlust von Verträgen mit Kostenträgern führen.
Wie lassen sich Präsenzveranstaltungen und E‑Learning am besten kombinieren?
Idealerweise werden Präsenzveranstaltungen für praktische Übungen (z. B. Verbandwechsel, Kompressionstechniken) genutzt, während E‑Learning-Plattformen theoretische Grundlagen sowie aktuelle Erkenntnisse vermitteln. Die Kombination beider Methoden ermöglicht einen umfassenden und nachhaltigen Lerneffekt.
Wie steht es mit den Kosten für Fortbildungen?
Die Kosten variieren je nach Angebot und Träger. Manche Einrichtungen übernehmen Teile der Gebühren oder organisieren interne Fortbildungen. E‑Learning-Angebote können wirtschaftlicher sein, da sie häufig geringere Kurskosten und keine Wegzeiten verursachen.